<164>Wohnt Spiel und Frohsinn, Lieb' und Scherz.
Nie sah hier der tyrannische Götze
Des Eigennutzes das Neidgehetze
Nach des Paktolus gelbem Erz;
Nie keuchen sah er die Menschen hier
Unterm Joch der Begier.
Ruhmsucht, die alle Eitlen herrisch
Zu knechten weiß, sinnlos und närrisch,
Hat nichts Verführendes für sie;
Drum wagt ein unerlaubt Begehren
Und ein vermeßnes Beten nie
Die Gottheit zu beschweren.
In ihrer Ländlichkeit, wie sind sie glücklich!
Du hockst derweilen in Berlin,
Im lautsten Treiben mitten drin,
Und bist vermutlich augenblicklich
Vom heil'gen Staube Griechenlands
Und Latiums verschüttet ganz,
Mein würd'ger Freund, um Rats zu pflegen
Mit jedem Herrn gar hochgelahrt,
Der seiner zuverläss'gen Weisheit wegen
Der armen Menschheit eine Leuchte ward.
Von Deinem Trübsinn Dich zu heilen,
Und unsrer holden Narretei
Dir auch ein wenig mitzuteilen,
Steht meine Muse just mir bei:
Wir brachen auf, zu Dir zu eilen.
Du weißt, wir Dichter haben's gar leicht
Zu reisen; im Nu ist das Ziel erreicht!
So war's auch bis Berlin nicht weit,
Zum Unterschlupf Deiner Gelehrsamkeit.
Gleich an der Tür, von Buchschmuck überrankt,
Ein dicker heil'ger Augustinus prangt;
Schräg lehnt er an den Nachbarschwarten,
Verfaßt von einem überaus gelahrten
Und überaus geschwätz'gen Herrn vom Orden
Des heil'gen Benedikt; in ganzen Horden
Sieht man die trocknen Kerle all auf us