<182>Daß sie so recht geborgen waren
Am Strand der Elbe, fast
Wie Mönche in der fettsten Klostermast.
Wenn ihnen nur das Preußenheer
Nicht immer auf den Fersen wär'!
Für jeden, der nicht auf den Ohren saß,
Ein schlechter Spaß:
Fern um des Lothringers Lager rundum
Der preußischen Trommeln Rumplum!
Vergebens packt er in die zähe Kette,
Die er, im starken Lager hart umstellt,
So gern zerrissen hätte.
Vergebens bricht er vor ins offne Feld:
Zersprengt in alle Winde und zerstreut
Muß er die Seinen immer wieder schauen,
Ganz außer Atem, lahm gehauen
Und fürchterlich zerbläut!
Und gramgebeugt, gelehnt auf Freund Rosières,1
Gleich Ares groß im Männermorden,
„Wo ist der Heilige nun, der mich erhöre?
„Wer, Teufel, hält die flüchtigen Horden
„Mir noch zusammen?“ seufzt er. „Immer wieder
„Hab ich's versucht — umsonst! Das wirft mich nieder:
„Der Kaiseradler kehrt aus jedem Strauß
„Gerupfter heim, und bald ist's gänzlich aus!“ —
„Prinz“, rief der fluge Freund, „was soll das Sorgen!
„Wer wird denn so langweilig Trübsal blasen?
„Wer weiß! Wer heute weint, der lacht schon morgen;
„Drum, Herr, die Ohren steif und hoch die Nase!
„Wer zwingt das Schlachtenglück?! Laßt's seinen Laufgehn
„Und seid vergnügt und laßt mal etwas draufgehn.
„Wir wollen uns heut mal was Besondres gönnen,
„Wer weiß, was morgen wird, das Glück ist blind:
„Ob wir nicht auch mal an der Reihe sind,
Den Feind zu überrennen!“
Gesagt, getan! Die langen Tische krachten,
Von guten Dingen voll, das gab ein Fressen!
1 Benedikt von Rostères, österreichischer Oberst.