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4. Ode an die Preußen

Alles dankt ihr eurem eignen Werte,
Ihr, des Schlachtengottes Lieblingskinder,
Lorbeerstolze Völkerüberwinder,
Alles, alles eurem Heldenschwerte;
Laßt nicht rosten eure Waffen,
Nicht in Selbstzufriedenheit
Euren Mannessinn erschlaffen,
Bleibt, ihr Preußen, die ihr seid!

Mag Empfindung für der Ehr' Gebot
Heute noch ein ganzes Volk durchdringen
Und ihm Kraft verleihn, das Glück zu zwingen,
Weil es Furcht nicht kennt vor Feind und Tod -
Euer Kraftquell muß versiegen,
So nicht Treue drüber wacht,
Euer Bestes unterliegen —
Und dahin ist eure Macht.

Denkt, wie einst die wilden Punierkrieger
Unters Joch Italien gezwungen,
Wie mit Romas Herrengeist die Sieger
Schon ums Richteramt der Welt gerungen —
Bis Karthago dann mit Grauen
Alle Lorbeern welken sah
In dem Glück der lauen, flauen
Waffenruh von Kapua.

Bangte nicht in Hellas' Heldentagen
Vor Athen das ganze Morgenland,