<289> Bardus. Du heiratest sie also nach der Heimkehr von deinen Reisen. Ich speise heut bei meinem Freund Fabricius und ersuche dich, dorthin nachzukommen. Ich hole nur erst noch eine lateinische Arbeit von mir, die ich ihm vorzulesen versprochen habe. (Ab.) Firlefanz. Ich werde nicht verfehlen, Herr Vater —
Sechste Szene
Firlefanz. Martin
Firlefanz. Der Teufel soll ihn holen! All ihr hunderttausend Millionen Dämonen, saht ihr in den tiefsten Höllenschlünden je einen unerträglicheren Pedanten? Himmelhageldonnerwetterschockschwerenot noch mal! Was konnt' ich ihm antworten, als er nach den verfluchten Monaden fragte!
Martin. Ja ja, mein teurer Herr, wir hätten wohl etwas mehr studieren dürfen. Hab ich's Ihnen nicht manches Mal gesagt, daß wir daheim eine Aufnahme mit Hindernissen fänden, wenn wir nichts täten als alle Nächte durchbummeln, alle Tage versaufen, zum Zeitvertreib Mädchen verführen, unser Geld verspielen und hinterdrein raufen?
Firlefanz. Das wäre noch das wenigste. Aber der Sappermentspedant geht mir auf die Nerven, auf die Folter spannt er mich mit seinen gottverfluchten Monaden!
Martin. Ich Hab Sie doch aus der Affaire gezogen, so gut ich konnte. Firlefanz. Kriegt er mich aber allein zu fassen, bin ich verloren!
Martin. Sagen Sie nur, in was für einem Buch das Zeug behandelt wird. Dann kauf' ich's Ihnen und Sie studieren's schleunigst.
Firlefanz. Wir haben ja keinen Heller mehr. O verdammt, was ist das für ein Dasein!
Martin. Weil Sie Ihren letzten Taler bei der Madame La Roche draufgehen ließen. Die vermaledeite Karoline hat Sie ganz auf den Hund gebracht.
Firlefanz. Tod und Teufel! Wenn du von Madame La Roche sprichst, erwürge ich dich!
Martin. O je! Das werde ich schön bleiben lassen, sintemal Ihr Vater Sie verheiraten will.
Firlefanz. Was werden die anderen dazu sagen: Adelheid, Chloe, Cephisa, Melanis und die Morgans, die ich elegisch besungen habe?
Martin. Verzweifeln werden sie, die armen Geschöpfe. Wo fänden sie wohl einen Kavalier, der Sie zu ersetzen vermöchte?