Vorwort
Euch gehören diese Blätter, nehmt sie, Freunde, willig an,
nur als Gruß von einem Herzen, das euch innig zugetan;
's ist ein buntes Allerlei:
Bittrer Ernst und Schelmerei;
Doch in kecker Narrenhülle
Reiner Sinn und reiner Wille.
Denkt nun nicht, daß hier im Vorwort Dichterdünkel sich ergeht,
Der den Wahn der Eigenliebe nicht erkennt und nicht gesieht!
Weil mich's freute und beglückte,
Weil Horaz mit seinem süßen
Sangeszauber mich entzückte,
War's wie ein geheimes Müssen:
Darum zum Poeten ward ich.
Meine Muse, ganz teutonisch,
Wunderlich und oft ironisch,
Die ein grob und eigenartig
Schandfranzösisch radebrecht,
Nennt die Dinge schlecht und recht,
Pfeift auf alle Gleichmaßregeln welscher Meisiersingerei,
Fühlt vom Zwang der Wortewäger, aller Peinlichkeit sich frei,
Wenn ihr Wort nur deutlich macht,
Was sie will und sich gedacht!
Darf ich doch dem innren Schauen
Zuversichtlicher vertrauen,
Ein Entlaufner aller Fron,
Als den frostigen Richtigkeiten —
Ungeheuren Wichtigkeiten
Für die Neusten von der Zunft,
Hält man auf dem Helikon,
Bitterwenig auch davon, —
Also folg' ich der Vernunft!