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2) Der allgemeinen Sage nach hat Helvetius dem Könige sehr ausführliche Mittheilungen über die im Preußischen Staat zu errichtende Regie gemacht. Die erste Idee dazu soll von dem General von Krockow hergekommen sein. Dieser, welcher früher einige zwanzig Jahre in Französischen Kriegsdiensten gestanden, hatte den König öfters von der Verwaltung des Finanzwesens in Frankreich und den Einrichtungen der dortigen Regie und Ferme unterhalten und ihn veranlaßt, über diesen Gegenstand mit Helvetius in Corresvondenz zutreten, was der König auch that, ihn auch einige Zeit nachher zu sich nach Potsdam einlud.
     

Claude Adrian Helvetius war im Januar 1715 zu Paris geboren. Er erhielt eine sorgfältige Erziehung, wodurch seine ausgezeichneten natürlichen Anlagen sehr glücklich ausgebildet wurden. Er wurde, wie sein Biograph sagt, ein Schüler Locke's, aber ein Schüler, wie es Aristoteles von Plato gewesen, indem er neue Entdeckungen denen seines Meisters hinzufügte. Dabei widmete er sich dem Studium der Rechte. Weil aber die Vermögensumstände seiner Eltern nur sehr mittelmäßig waren, überdies der Vater bei dem Cardinal de Fleury, damaligem Premierminister Ludwigs XV, nicht in Gunst stand, so glaubte er, daß der Sohn auf diesem Wege kein sonderliches Glück machen würde, und dies eher bei dem Finanzwesen geschehen könne, weshalb er ihn zu einem nahen Verwandten, welcher Director der Ferme zu Caen war, schickte, um sich bei diesem die erforderlichen Kenntnisse zu verschaffen. Bald nachher erhielt auch der junge Helvetius, als er erst 23 Jahr alt war, durch Vermittelung der Königin, welche seinen Eltern sehr gewogen war, die sehr einträgliche Stelle eines Generalpächters. Diese Stelle behielt er 12 Jahr, während welcher Zeit er sich bei ausgezeichneter Milde und Rechtlichkeit ein ansehnliches Vermögen erworben hatte, nun aber den Entschluß faßte, sie niederzulegen, da sie nie seinem Charakter und seinen Neigungen zugesagt, und er sie nur auf Verlangen seines Vaters angenommen hatte, Im Jahr 1751 führte er den Entschluß aus, kaufte sich aus Gefälligkeit für seinen Vater die Charge eines Haushofmeisters der Königin und verheirathete sich mit dem geistreichen Fräulein de Ligni-