<15> gleich, so etwas kann ich nicht vertreten. Um solche Spielkartengesichter zu bekommen/ brauchen wir die in Paris nicht. Da nun keine Zeit, weder für mich zur Zeichnung, noch für den Holzschneider, so wird diese Vignette ganz ausfallen müssen. Dasselbe gilt leider von dem Blatte Nr. 18, denn es schadet der Sache, wenn gleich in den ersten Lieferungen, wovon das Wohl und Wehe des Werks abhängt, solche Dinge vorkommen, die man nicht unterlassen würde, in das gehörige Licht zu stellen. Die Pariser verdienen ungeheuer gerüffelt zu werden, und ich bitte dringend, recht bald, ehe dort durch Nachlässigkeit noch mehr verhunzt wird.

So sah sich schließlich Menzel zur Befriedigung seines künstlerischen Ehrgeizes genötigt, gute deutsche Holzschneider zu finden und heranzubilden — nicht ohne Widerstand bei dem Verleger. Sie schrieben mir letzthin, ich möchte die Vogel und Unzelmann ohne dringende Notwendigkeit nicht weiter beschäftigen, die Ursache hiervon (die höheren Preise) muß ich allerdings respektieren, allein Sie werden mir nicht verdenken, daß es mir sauer wird, denen die doch eigentlich meine exekutiven Mitarbeiter sind, zu sagen: Ihr seid zu teuer . . . . denn ich kann Ihnen nicht verbergen, daß es meinem Nationalgefühl wehe tut, wenn an einem nationalen Werk die Einheimischen allen Anteil verlören. Menzel drang durch, und so haben Albert Vogel, Otto Vogel und H. Unzelmann beim Friedrichsbuch eine entscheidende Rolle gespielt. Zusammen mit Müller haben sie dann später für die in den anschließenden Jahren im Auftrage des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Menzel geschaffenen 200 Vignetten zu den Werken Friedrichs des Großen an technischer Meisterschaft und Einfühlung das Höchste geleistet, dessen der Holzstichel fähig ist. Staunend steht man in der Bewunderung dieser feinsten Blüten der Holzschneidekunst und denkt mit Schmerz darüber nach, wie Kuglers Friedrichsbuch aussehen würde, wenn von Anfang an Vogel und Unzelmann, und ihre gleichartigen Kollegen, mit der Technik, die sie sich im Laufe der Jahre unter Menzel errungen haben, sämtliche Holzschnitte durchgeführt hätten. Der Kugler, den wir besitzen, strahlt nur in wenigen Partien den ganz unverfälschten Geist Menzels aus. Daß Menzels Vorzeichnungen auch in den schlingelhaftesten Mißhandlungen