<366>den über die Elbe und zog mit der ganzen Reichsarmee, die bis dahin müßig am linken Elbufer gestanden hatte, von Dresden fort bis gegen Pirna. So konnte Friedrich ohne größere Schwierigkeit, als die ihm die Besatzung von Dresden zufügte, die Belagerung beginnen, zu der er durch Eilboten das nötige Geschütz aus Magdeburg beordert hatte. Er hoffte, daß die Besorgnisse für die Familie des Königs von Polen und die zu erwartende Einäscherung der prachtvollen Residenz den Kommandanten zur baldigen Übergabe veranlassen würden. Am 14. Juli begann die Beschießung der unglücklichen Stadt, auf die bald ein förmliches Bombardement folgte. Viele der schönsten Paläste wurden zerstört, ganze Straßen gingen nacheinander in Feuer auf, das Elend der Einwohner war grenzenlos. In Scharen flüchteten sie sich aus der brennenden Stadt; ihre Schätze, die sie in bombenfesten Kellern verwahrt, wurden von den zügellosen Soldaten der österreichischen Besatzung geraubt. Auf dem Turm der Kreuzkirche standen einige Kanonen, die man an besonderen Festtagen abzufeuern pflegte; diese hatte man jetzt gegen die Belagerer benutzt, und so betrachteten die letztern die Kirche als eine Batterie, richteten ihre Mörser gegen dieselbe, und bald brach das mächtige Gebäude in Flammen zusammen. Dasselbe