<XXII> verloren waren, sind als zuverlässige Offenbarungen seines Geistes und Herzens zu betrachten. Ein Anfang, diese psychologischen Quellen für den historischen Genuss wieder aufzufinden, wurde gemacht, als unsere Biographie des grossen Königs auf seine gesammten Schriftwerke die Aufmerksamkeit lenkte und der bekannte Musikgelehrte Georg Pölchau davon Anlass nahm, seinen nachgelassenen musikalischen Arbeiten nachzuspüren. Derselbe bekam durch die hohe Vermittelung Seiner jetzt regierenden Majestät, im Frühjahr 1835, die besondere Vergünstigung, die musikalischen Compositionen des seltenen Fürsten aufzusuchen, und es glückte dem unermüdlichen Forscher, in dem Potsdamer Schlosse und in dem Neuen Palais ein hundert und zwanzig Compositionen (Concerte, Flötensolos mit dem Basse, etc.) wieder aufzufinden, ein Schatz, in welchem sich die eigenthümlichen Gefühle und Ideen leicht entdecken lassen, wie sie in den poetischen und prosaischen Schriftwerken und in den Briefen ausgesprochen sind.a

ANHANG.

I. SCHREIBEN DES KÖNIGS AN DEN ETATS-MINISTER FREIHERRN VON ZEDLITZ. (Den 5. September 1779.)

Am 5. September 1779 sprach der König in Potsdam mit seinem Minister der Lutherischen Kirchen- und Schulsachen, Baron von Zedlitz, ausführlich über den Unterricht der Jugend. Der dabei gegenwärtige Geheime Cabinetsrath Stellter musste den Inhalt des Gesprächs nachschreiben und dann in die Form bringen,b


a Siehe unsere Anzeige des Pölchauschen Fundes in der Allgemeinen Preussischen Staats-Zeitung, Berlin, 1835, den 12. Mai, S. 541, und Friedrich der Grosse als Schriftsteller, von J. D. E. Preuss, Berlin, 1837, S. 302-306. Ein beschreibender Katalog des oben genannten Musikalien-Schatzes ist uns nicht bekannt.

b Siehe Büschings Character Friedrichs II, Halle, 1788, zweite Auflage, S. 87, wo aber, Zeile 10, statt des 6. September, der 5. September gelesen werden muss.