<IX>Spannung Erholung suchte und fand. Hoch überragt sind die Früchtedieser Stunden von den Früchten seines Tages, die Arbeiten des Schriftstellers von der Arbeit des Regenten. Das volle Bild dieses Fürsten, der vor Allem König zu sein wusste, der vor Allem der Erste, Eifrigste und Unermüdlichste im Dienst seines Staats sein wollte und war, das volle Bild seiner Kraft und seiner Wirkungen ist erst gegeben, wenn dem Historiker der Staatsmann, dem Dichter der Diplomat, dem Philosophen der Feldherr, wenn den Schriften Friedrichs die Thaten Friedrichs zur Seite gestellt werden. War es unausführbar, die letzteren selbst reden zu lassen? Musste nicht der Staatsmann, der Diplomat und Feldherr, der König im ganzen Umfange seiner Arbeit, in jedem Momente seiner Action hervortreten, wenn die Urkunden, in denen diese Action ihren Ausdruck erhalten hatte, den Archiven des Staates entnommen, vereinigt und veröffentlicht werden konnten? War nicht hier in Friedrichs Anordnungen, Weisungen und Befehlen für die Verwaltung des Landes, für die Ordnung und den Unterhalt des Heeres, für das Verhalten zum Ausland in Krieg und Frieden, erschöpfende Vervollständigung seiner Schriften, der unverfälschte, treueste Ausdruck seines Wirkens zu finden; und boten diese Urkunden nicht zugleich der Forschung jene ursprünglichen und wichtigsten Quellen, welche sie suchte? Friedrichs eigenen Commentaren seiner Thaten geschah sicher kein Abbruch, wenn deren Unterlagen vollständig an's Licht traten.

Der ihr hinterlassenen Verpflichtung, die vaterländische Geschichte zu fördern, glaubte die Akademie eben so sehr nachzukommen als der Dankespflicht gegen ihren Regenerator zu gehorchen, wenn sie das Ideal einer würdigen Biographie Friedrichs II., dessen Grundlinien einst Johannes von Müller vorgezeichnet hatte, in der Gestalt zu verwirklichen suchte, dass das volle Bild seiner Regierung in deren unmittelbaren Zeugnissen entrollt würde. So kam sie zu dem Entschlusse, der Herausgabe der literarischen Werke Friedrichs die Zusammenstellung der Urkunden seiner Staatslenkung folgen zu lassen.

Indem die Akademie sich dieses Ziel steckte, durfte sie sich doch nicht verhehlen, dass einegleichzeitig alle Aufgaben, alle Zweige