195. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL FÜRST VON ANHALT-DESSAU IN DESSAU.

Berlin, 11. December 1740.

Durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ich habe Ew. Liebden Schreiben vom 9. d. wohl erhalten und gerne daraus ersehen, dass Sie Sich wegen der Unmöglichkeit itzo mit zu Felde zu gehen, aus Erwägung derer Umstände in etwas beruhigen wollen. Ew. Liebden können fest versichert sein, dass Dero vieljährige nützliche Dienste, so Sie Meinen in Gott ruhenden Vorfahren und Mir erwiesen, Mir allezeit in dankbarem Andenken ruhen, Ich auch solches jederzeit thätlich dar<136>legen werde. Dass Ich aber Meine übrige im Lande bleibende Regimenter an Ew. Liebden verweisen sollte, solches werden Dieselben leicht ermessen, dass es sich nicht thun lassen werde, inmassen es die Natur und Art der Regierung zu erfordern scheinet, dass alle Regimenter Mir allein angewiesen sind und bleiben. Wiewohl Ich Mich allezeit gerne, so oft es nöthig, Ew. Liebden Raths und Dienste bedienen werde. Wegen des Prinz Moritzen habe Ich bereits unter dem gestrigen Dato Deroselben die triftigen Ursachen eröffnet, warum derselbe vor diesmal nicht bei dem Corps Grenadiers gehen könne. Ich bin übrigens mit treuer Amitié Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Archiv zu Zerbst.