481. AN DEN ETATSMINISTER VON PODEWILS IN BRESLAU.

Von dem Cabinetssecretär.

Lager bei Reichenbach, 31. August 1741.

.... „Ich muss gestehen, dass des Königs Majestät über des Robinson Propositiones sehr piquiret gewesen und es fast als eine Insulte ansehen, dass, nachdem des Königs von Engelland Majestät, der v. Münchhausen zu Hannover und selbst Mylord Hyndford gar andere Declarationes gethan, dennoch der Robinson sich mit solchen Propositionen chargiren wollen, welche Se. Majestät in sich geringer halten, als die, so er bei seiner ersteren Reise gethan und mit welchen er doch so wenig Ingress gefunden.

Se. Königl. Majestät haben mir hiebei befohlen, Ew. Excellenz zu schreiben, ob es nicht gut und nöthig sein würde, Dero Ministres an auswärtigen Höfen von dem mit Robinson jetzt vorgefallenen zu avertiren und dadurch alle übele Insinuationes, welche der österreichische Hof dieserwegen tentiren dörfte, zu praeveniren.319-1

Uebrigens erwarten Se. Königl. Majestät mit nächstem sowohl die verlangete Antwort von M. de Valory, als auch den p. v. Bülow selbst, <320>und verlangen zugleich Ew. Excellenz Sentiment, ob Dieselbe es vor gut fänden, dass der p. Valory zu gleicher Zeit, wenn der p. v. Bülow her käme, auch anhero reisete, auf welchen Fall ich aber glaube, dass Ew. Excellenz Gegenwart allhier gleichfalls nothwendig sein dörfte.“

P.S. „In der hierbei zurückkommenden Karte haben Se. Königl. Majestät höchsteigenhändig eine Gegenlinie320-1 gezogen, wornach Sie wollen dass Mr. Robinson seine Negociationes einrichten und ohne solche zum Fundameht zu setzen nicht wieder mit Sr. Königl. Majestät hier negotiiren sollte.“

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.



319-1 Vergl. den Circularerlass vom 4. September, Preussische Staatsschriften I, 310.

320-1 Robinson hatte eine Karte überreicht, in der durch eine Linie von Greifenberg bis Adelnau bezeichnet war, was die Königin vor Ungarn abtreten wollte.