508. AN DEN ETATSMINISTER VON PODEWILS IN BRESLAU.

Von dem Cabinetssecretär.

Lager bei Neisse, 16. September 1741.

.... „Auf Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl soll Ew. Excellenz melden, wie Dieselbe an Mylord Hyndford Namens Sr. Königl. Majestät sagen möchten, dass, wenn er zu Deroselben anhero kommen möchte, er nicht nur allemal angenehm sein würde, sondern auch dass es Deroselben ein Vergnügen machen werde, wenn er übermorgen anher reisen wollte, indem Se. Königl. Majestät ein besonderes Verlangen haben, ihn bei Sich zu sehen336-1 .... Mit der hannöverischen Neutralität wird es, wie aus allem verstehe, Ew. Excellenz auch aus den heutigen Resolutionen ersehen werden, hoffentlich keine Schwierigkeiten haben, und muss ich bekennen, dass Se. Königl. Majestät jetzo gewiss überall von sehr guten Sentiments sind. Gott erhalte Dieselbe und führe Selbige glücklich aus denen jetzigen recht sehr epineusen Umständen.“

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.



336-1 Am 9. Septembet hatte der Adjutant Oberst von Goltz in Breslau demgrossbritannischen Gesandten folgende Forderungen des Königs behufs Mittheilung an den wiener Hof dictirt: „Toute la Basse-Silésie. La rivière de Neisse pour limite. La ville de Neisse aussi bien que Glatz. De l'autre côté de l'Oder les anciens limites entre les duchés de Brieg et d'Oppeln. Namslau à nous. Les affaires de religion in statu quo. Point de dépendance de la Bohême. Cession éternelle. En échange nous n'irons pas plus loin; nous assiégerons, Neisse pro forma. Lecommandant se rendra et sortira. Nous prendrons les quartiers tranquillement, et ils pourront mener leur armée où ils voudront. Que tout cela soit fini en douze jours.“ Vergl. Hyndford's Bericht, Breslau 9. Sept., an Harrington, bei Carlyle, Frederick II, Buch XIII, Cap. IV. Ebendaselbst ein Billet von Goltz an Hyndford, 16. Sept.