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7. Was es eigentlich vor ein Buch sei, welches er bei einem gewissen Obristlieutenant in Potsdam gesehen und solches bei der Gelegenheit, da dieser Officier krank gewesen, ohnvermerkt gelesen, um sich daraus Excerpte zu machen?

8. Was es vor ein Buch sei, davon seine Frau ihm unter dem 22. December geschrieben, dass er Wartenbergen darum gebeten und das ebendas wie Bülow seines wäre, welches ersterer ihr völlig mit allen Zeichnungen verschaffet und davor sie ihm 10 Thaler 16 Groschen bezahlen müssen?

9. Was es vor ein Buch sei, warum sie einen Lieutenant so sehr bitten lassen, und welches er ihr schon halb und halb versprochen habe?

10. Was er mit einem Namens Rehnitz1 zu Potsdam gesprochen und was vor Umgang er mit solchem gehabt und aus was Ursachen er mit solchem Bekanntschaft gemacht?

11. Was dieser ihm bei seinen verschiedenen mit ihm gehabten Unterredungen gesaget habe?

12. Warum er gesaget, dass des Königs Majestät alle Chiffres derer zu Berlin befindlichen auswärtigen Minister in Händen habe, wie er zu dergleichen Vorgeben gekommen sei, und von wem er dergleichen gehöret habe?

13. Was solches seiner Meinung nach vor Chiffres wären?

14. Worum er vorgegeben, dass Se. Königl. Majestät ihm 2000 Thaler geschenket und von ihm verlanget hätten, dass er ein und anders bei denen Oesterreichern auskundschaften sollen?

Friderich.

Nach dem Concept.


6600. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Berlin, 16. Januar 1755.

Der Lieutenant Haude ist auf Sr. Königl. Majestät Befehl gestern Abend zum ersten Mal bei mir gewesen, und da solcher seine Instruction bei mir gelesen,2 so habe ich wohl gemerket, dass es ihm sehr nöthig gewesen, dass die von Ew. Excellenz entworfene Instruction in verschiedenes Detail wegen derer türkischen Sachen gegangen ist, indem derselbe in den mehristen Affairen ganz neu und ohnerfahren, obschon derselbe Constantinopel kennen und der türkischen Sprache etwas mächtig sein mag, auch, wie er saget, von dem Herrn von Celsing schon personnellement gekannt ist. Er meinet sonsten, dass in dem Schreiben an den Bassa zu Chozim seiner Commission nicht anders erwähnet werden möchte, als dass solche nur den Ankauf einer Anzahl wallachischer und türkischer Pferde betreffe, indem anderergestalt der Bassa daselbst die Pforte von seiner Ankunft gleich präveniren werde, ehe er noch einmal zu Constantinopel ankommen und zu Anfange allda



1 Vergl. Bd. IX, 469.

2 Vergl. S. 16 Anm. 3.