<354> Berlin eingetroffen ist, wegen dessen Ich von guter und vertrauter Hand avertirt worden bin, dass die Hauptintention seines Aufenthalts in hiesigen Landen dahin gehe, dass derselbe allerhand hiesiger Orten etablirte Manufacturiers und Fabrikanten unter der Hand animire, ihr hiesiges Domicil zu verlassen und nach Dänemark zu ziehen und sich allda zu etabliren,1 so ist Mein expresser Wille, dass Ihr Selbst und allein mit dem dortigen dänischen Minister, dem von Ahlefeldt, ohne ihm etwas schriftliches deshalb zu geben, vertraulich sprechen und ihm von dem Mir zugekommenen Avertissement des obgedachten Legationsraths Ouverture geben und convenablement insinuiren sollet, dass letzterer sich aller dergleichen Schlechterdinges enthalten und deshalb keine gegründete Soupçons auf sich ziehen möge, widrigenfalls man dessen Caractère als Legationsrath nicht würde respectiren können, sondern die nöthige Mesures werde nehmen müssen. Ihr sollet hierbei mit berühren, was Euch der Geheime Rath Kircheisen von verschiedenen schon vorgegangenen Fällen suppeditiren wird, da Fabrikanten hiesiger Lande aufgesprenget worden sein, ihr hiesiges Etablissement zu verlassen und nach Dänemark zu ziehen. Ihr habt Euch hiernach zu achten. Ich bin Euer wohl affectionirter König

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


7052. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.

Podewils und Finckenstein berichten, Berlin 27. October: „Yotre Majesté ayant trouvé trop prolixe le projet que nous avons fait dresser pour la réponse à la lettre du ministère d'Hanovre touchant la crise présente,2 nous en avons fait retrancher tout ce qui pouvait donner prise ou expliquer trop clairement les idées de Votre Majesté ou celles de la France, en y substituant quelques expressions vagues relativement aux lois et coutumes de l'Empire, et nous avons l'honneur d'envoyer ci-clos le nouveau projet3 à l'approbation de Votre Majesté.“

Potsdam, 28. October 1755.

Des Königs Majestät haben auf die Einlage zur mündlichen allergnädigsten Resolution zu melden befohlen, wie auch solche noch nicht nach Dero Intention eingerichtet, noch obscure genug sei und daher wiederum geändert und recht nach dem wienerschen Reichsstyl,4 worin eine Parenthesis in die andere verwickelt und der Periodus lang, der Sinn und der Schluss davon weit und ganz am Ende angebracht werden müsse, so dass niemand verstehe, was es sagen wolle. Welcher anderweite Aufsatz Deroselben alsdenn wiederum eingesandt werden solle.

Eichel.

Nach der Ausfertigung



1 Vergl. Bd. X, 123. 124

2 Vergl. S. 34S.

3 Concipirt von Vockerodt, mit Correcturen von Podewils.

4 Vergl. S. 345.