<277>

7912. AN DEN GEHEIMEN KRIEGSRATH EICHEL IN POTSDAM.

Berlin, 25. August 1756.

Ew. Wohlgeboren werden nach anliegendem Rotulo die sämmtliche Originalexpeditiones vor den von Rexin zu seiner zweiten secreten Mission,1 sieben Stück an der Zahl,2 zu empfangen und die Spatia von denen Namen der Domestiquen in denen dreien Pässen und in dem Schreiben an den Bacha und Gouverneur von Chocim etwa unmaassgeblich in Potsdam durch den Herrn Geheimen Rath Warendorff,3 der fast eben die Hand wie der Herr Kriegesrath Müller schreibet, zu suppleiren lassen geruhen. Das Secretum von allem diesen soll allhier auf das allersorgfältigste menagiret werden, und weiss daher ausser mir und besagtem Herrn Kriegesrath Müller keine Seele nicht das allermindeste von der ganzen Expedition.

H. G. Podewils.

Nach der Ausfertigung.


7913. AU PRINCE DE PRUSSE ET A LA PRINCESSE AMÉLIE A BERLIN.

[Potsdam], 25 [août 1756].

Mon cher Frère, ma chère Sœur. Je vous écris à tous les deux, faute de temps. Je suivrai les conseils que vous avez eu la bonté de me donner, et je prendrai congé de la Reine par écrit,4 et, pour que la lecture de ma lettre ne l'effraie pas, je l'enverrai à ma sœur qui aura la bonté de la rendre dans un moment favorable.

Je n'ai point encore de réponse de Vienne, je ne la recevrai que demain, selon ce que Klinggræffen me mande. Mais je crois être plus sûr de la guerre que jamais, à cause que les Autrichiens ont nommé des généraux, et que leur armée doit marcher de Kolin à Königgrätz, de sorte que, m'attendant à une réponse ou fière ou très peu sûre, sur laquelle on ne pourra pas se reposer, j'ai tout arrangé pour partir samedi.5 Demain, dès que j'en saurai davantage, je ne manquerai pas de vous le mander.6 Vous assurant que je suis avec une par-



1 Der Entschluss des Königs zu dieser zweiten Sendung Rexin's (vergl. Bd. XI, 488) und der Befehl an Podewils zur Abfassung der Begleitschreiben sind dem Minister durch eine kurze (erst nachträglich aufgefundene) Notiz Eichel's am 21. August mitgetheilt worden.

2 Nach einem von Podewils eingereichten Verzeichniss bestanden die erwähnten sieben Schreiben in zwei Creditiven an den Sultan und den Grossvezier, zwei Empfehlungsschreiben, das eine an Porter, das andere an den Pascha von Chocim (vergl. Bd. XI, 31. 32), welches letztere jedoch nachher nicht vollzogen worden, wie aus der von Eichel in dem erwähnten Verzeichniss beigesetzten Marginalnote hervorgeht: „Dieses ist nicht nöthig, weil die Pest der Orten ist, und die Tour also dahin nicht gehen kann.“ Die letzten drei Schreiben bestanden aus einem Reisepass für Rexin und zwei Pässen für etwa zurückgehende Couriere.

3 Finckenstein, Warendorff, Hertzberg waren in diesen Tagen bei dem Könige in Potsdam beschäftigt. Vergl. S. 279. 280.

4 Vergl. Nr. 7895. 7920.

5 28. August.

6 Vergl. Nr. 7920.