<314> und wichtigsten, des Herzogs von Mecklenburg Durchlaucht aber ganz ohnschädlichsten Ursachen Bedenken finden müssen, den am 1. August bis zu aller- und höchster Ratification von beiden bevollmächtigten Ministris unterzeichneten1 Vergleich wegen des darin enthaltenen 7. Punktes zu ratificiren; hingegen des Herzogs von Mecklenburg Durchlaucht diesen Punkt in dem Vergleich zu belassen bloss aus nothigem Ménagement gegen Kaiserl. Majestät und das versammlete Reich erhebliche Ursach haben: so wollen des Herzogs von Mecklenburg Durchlaucht Sich dieses Punktes dergestalt begeben, dass Sie versprechen, noch zur Zeit und so lange Se. Königl. Majestät den unter dem 1. August getroffenen und von beiderseits Comitialgesandten sub spe rati unterzeichneten Vergleich seinem ganzen Inhalt nach halten und erfüllen würden, weder um kaiserliche Confirmation, noch die Reichsgarantie nachsuchen zu wollen, sondern Sich auf das hohe königliche Wort der genauen Erfüllung des ganzen Inhalts des Vergleichs zuversichtlichst alleinigst zu verlassen. Dessen zu wahrer Urkund ist dieser Separatarticul von beiderseits höchst- und hohen Contrahenten eigenhändig unterschrieben und besiegelt worden.“

Plotho berichtet, dass der von den beiderseitigen Gesandten unterzeichnete Vergleich seitens des Herzogs von Mecklenburg bereits ratificirt worden sei, und dass der Baron von Teuffel den Separatartikel per Estafette nach Schwerin gesandt habe, „mit triftigsten Vorstellungen, dass solcher goutiret und von des Herzogs von Mecklenburg Durchlaucht vollzogen werde.“

Quartier Seyda, 30. August 1756.

Das Ministerium muss alsofort nach Regensburg schreiben und den von Plotho wegen Meines Einmarsches in Sachsen und denen dazu von Mir gehabten gründlichen Ursachen wohl instruiren, damit er im Stande sei, darauf solidement zu antworten, weil nicht zu zweifeln ist, dass der dresdensche Hof das erste Geschrei daselbst machen werde. Es muss aber solches citissime geschehen.2

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.


7945. AU PRINCE DE PRUSSE AU CAMP PRÈS DE MORKWITZ.3

[Quartier de Seyda,] 31 [août 1756].

Mon cher Frère. Je n'ai pu vous répondre hier, ayant trop à faire. Vous recevrez ici en même temps vos routes pour la marche et l'heure pour passer la rivière.4 Je viens des pontons, et j'ai reçu la nouvelle que toutes les troupes saxonnes courent à Pirna. C'est ce que je prévoyais, et sur quoi a été arrangé tout ce projet; ainsi j'aurai dans huit jours le plaisir de vous féliciter que notre plus dangereux ennemi, par rapport à sa mauvaise volonté et la situation de ses États, est mis hors d'état de nous nuire et même qu'il nous paie des subsides. Adieu, mon cher frère, je vous embrasse de tout mon cœur.

F r.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.



1 Vergl. S. 196.

2 Demgemäss Ministerialrescript an Plotho, d. d. Berlin 31. August 1756. Gedruckt: Faber, Europäische Staatskanzlei, Bd. 110, S 687.

3 Sic in einem Schreiben des Prinzen vom 31. August; wohl Morxdorf oder Möllnitz.

4 Unter demselben Datum erhält der Prinz die Ordre, am Morgen des folgenden Tages bei Elster die Elbe zu passiren. Vergl. auch Xr. 7946.