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8860. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT IN LANDSHUT.

Lockwitz, 14. April 1757.

Mein lieber Generallieutenant von Winterfeldt. Ich schicke dem Generalfeldmarschall Graf von Schwerin unter dem heutigen Dato eine Dépêche von Mir,1 deren Einhalt Euch derselbe bekannt machen wird, und soll Mir Euer Kopf davor repondiren, dass dieser Meiner Dépêche vom 14. dieses eine Genüge geschiehet und solche au pied de la lettre befolget wird. Ich bin übrigens Euer wohlaffectionirter König

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


8861. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IN ZITTAU.

Lockwitz, 14. April 1757.

Der Generalfeldmarschall Graf von Schwerin hat Mir die geheime Instruction, so er Ew. Liebden zugesandt, communiciret.2 Ich habe solche recht gut zu sein gefunden, nur dass Ich noch dabei erinnere, dass Ew. Liebden bei der vorzunehmenden importanten Expedition von Dero Mannschaft nichts zurücklassen, sondern mit allen complett marschiren müssen. Ich werde indess das Regiment von Wietersheim beordern, nach Zittau zu marschiren, welches aber dorten nicht eher als nach Ew. Liebden Ausmarsch ankommen kann.

Ich habe dem Generalfeldmarschall geschrieben, dass es Mir lieber sein würde, wenn er nach Münchengrätz als nach Turnau marschirete; woferne Ew. Liebden aber keine andere Ordre und Instruction von dem Feldmarschall darüber kriegen, so müssen Dieselbe derjenigen folgen, die Sie haben.

Was Ew. Liebden Vivres und Magazins, nämlich der Zuführe halber, anbetrifft, da habe Ich schon alles mit dem Generalmajor von Retzow besorget.

Ich werde den 18. dieses ein Detachement auf der Seite von Rumburg und Schluckenau schicken3 und hoffe, dass dadurch Ew. Liebden Dispositions facilitiret werden sollen; Ich selbst aber werde den 22. dieses in Nollendorf, den 23. in Karbitz und den 25. in Hlinay sein.4

Friderich.

Nach dem Concept.



1 Nr. S859.

2 Vergl. Nr. 8859.

3 Vergl. S. 519.

4 Die Marschroute des Königs wird dem Herzoge noch einmal am 15. April unter dem „heiligsten Secret“ mitgetheüt. An den König zu sendende Feldjäger sollen rückwärts durch Sachsen gehen.