8389. AN DEN REGIERENDEN HERZOG VON SACHSEN-GOTHA IN GOTHA.

Dresden, 2. December 1756.

Durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Vetter. Was Ew. Durchlaucht vermittelst Dero geehrtesten Schreiben vom 19. voriges an Mich gelangen zu lassen belieben wollen, solches habe Ich daraus mit mehrern ersehen, auch zuforderst Deroselben hierdurch die freundvetterliche Versicherung zu geben nicht den geringsten Anstand nehmen wollen, dass Ich in denen Sentiments, so Dieselbe von Mir darin anzuführen belieben, gegen Ew. Liebden ohnveränderlich beharren und darunter niemalen ändern werde, in der festen Hoffnung, dass Ich dergleichen von Ew. Liebden allezeit réciproquement zu gewärtigen haben werde. Ew. Durchlaucht wollen auch versichert sein, dass Dero altenburgische Lande allezeit Meines Ortes von allen Märschen und dergleichen Lasten gänzlich verschonet und menagiret werden sollen, daferne sonsten nur österreichischerseits der Orten hin nicht einige Bewegung und Durchmärsche von Truppen gemachet werden, welchen<101> Mich zu opponiren durch die Raison vom Kriege und durch die Nothwendigkeit obligiret sein würde; ausser welchen Fall Ew. Durchlaucht versichert sein können, dass von Meinen Truppen nichts Dero Landen weiter passiren wird. Ich bin übrigens auch ganz geneiget, auf Ew. Durchlaucht ferneres Verlangen das wenige wegen einiger Lieferungen, die an einige Meiner Truppen bei dem vorigen kurzen Durchmarsche durch das Altenburgische ohnumgänglisch geschehen müssen, nach einer billigmässigen Liquidation vergüten zu lassen. Der Ich übrigens mit aller Considération und unverbrüchlichen Freundschaft jederzeit bin Ew. Durchlaucht freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach dem Concept.