8466. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IN LÖBAU.

Dresden, 23. December 1756.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich lieber Vetter. Ich habe Ew. Liebden Schreiben vom 22. dieses wohl erhalten. So viel den Rückmarsch derer mit Ew. Liebden dorthin gekommenen Regimenter anbetrifft, so werden die beiden Regimenter von Manteuffel und von Pritz wohl die erstem sein müssen, so hieher wiederum zurückmarschiren.160-1 Die andern können etwas später aufbrechen, da das Regiment Prinz von Preussen nur zwei Märsche nach seiner vorigen Garnison hat. Die Bülow'schen Grenadiers und das Cuirassierregiment von Rochow können Ew. Liebden zurückmarschiren lassen, und zwar das Cuirassierregiment mit kleinen Märschen, wann Dieselbe vermeinen, dass solche dortiger Orten nicht mehr nöthig sein. Das Dragonerregiment von Katte aber vermeine Ich dort noch etwas bleiben zu lassen.

Hierbei wird es Mir angenehm sein, wann Ew. Liebden noch so lange dorten bleiben werden, bis die Regimenter aus Pommern insgesammt daselbst herangekommen160-2 und die Kette daselbst ganz in Ordnung sein wird.

Wann der Obrister von Puttkammer etwas gegen den Feind dorten tentiren will, so wird solches gegen Friedland zu am convenabelsten geschehen können; dann vorwärts Zittau und nach Gabel zu ist die Gegend gar zu bergicht, da er leicht coupiret werden könnte, wovor er sich sehr zu hüten und in Acht zu nehmen hat. Uebrigens sollte Ich<161> glauben, dass wir nichts dabei verlieren können, wann der Feind sich beigehen lasset, unsere Quartiere zu beunruhigen, wenn solcher nur allemal mit recht tüchtigen Schlagen zurückgejaget wird.161-1 Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



160-1 Vergl. S. 116.

160-2 Vergl. S. 152.

161-1 In ähnlicher Weise äussert sich der König in einem Schreiben an Manstein vom 23. December.