8683. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL VON LEHWALDT IN KÖNIGSBERG.

Dresden, 4. März 1757.

Ich danke Euch vor alle die in Eurem Schreiben vom 26. voriges Mir gegebenen Nachrichten von denen dortigen Umständen, worauf Ich vor dieses Mal Euch nichts hauptsächliches zu antworten weiss, sondern Mich nur auf Meine vorige Schreiben beziehen muss, im übrigen aber der beständigen Hoffnung bleibe, dass, wenn es zu Hostilitäten von Seiten derer Russen in Preussen kommen wird, Ihr es an nichts fehlen lassen werdet, um ihnen rechtschaffen zu begegnen und ihr Unternehmen gereuen zu machen, auch sie in Respect zu setzen; wie Ich dann persuadirt bin, dass unter göttlichem Beistand Ihr mit deren dem Angeben nach und auf dem Papiere starken Anzahl ohne Ordnung und ohne gute Officiers seinden Leute schon fertig werden und Ehre an ihnen einlegen werdet.

Sonsten finde Ich nothwendig, dass Ihr nunmehro nur immer das Gestüte von dem Stutamt in Litthauen wegziehet, was Beschäler, Stuten und wegen ihrer Jahre noch nicht brauchbare Pferde angehet, solche durch die Kammer unter Edelleute und Beamte, so weit zurück liegen, vertheilen, was aber nur ichts brauchbare Pferde sein, solche nur immer hieher nach Berlin schicken lasset.

Uebrigens vermuthe ich, dass bei dem Chiffriren Eures erwähnten Berichtes ein kleiner Verstoss wegen des Postens, so Euch der von Boden übermachen soll, vorgegangen sein muss, da solcher deshalb nur 100,000 Thaler anführet, anstatt es 200,000 sein müssen, wegen derer sicheren Ueberkunft nach Preussen Ihr Euch dann cito mit dem von Boden zu concertiren habet.

Friderich.

Nach dem Concept.