8697. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IN FRIEDLAND.347-3

Dresden, 9. März 1757.

Durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Vetter. Es ist Mir aus Ew. Liebden Schreiben vom 8. dieses recht lieb zu ersehen gewesen, dass Dieselbe die vorgehabte Expedition vorgenommen haben, an deren glücklichem Success Ich dann auch bei Deroselben deshalb recht gut gemachten Disposition nicht zweifeln will. Wann Ew. Liebden auch nur 50 Gefangene mit zurückbringen werden, so werde Ich von allem zufrieden sein, damit man den Feind nur einmal dortiger Orten wiederum in Respect und auf die Defensive bringet, unsere Leute hergegen sehen, dass, wenn wir etwas offensives unternehmen wollen, solches vor sich und von Statten gehet. Wenn übrigens Ew. Liebden Friedland und dergleichen Posten mehr bekommen, so muss alles wieder evacuiret und nur an solchen, was möglich, ruiniret werden. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Ich zweifle nicht, es wird recht gut gehen. Es ist eine grosse Avantage, offensiv zu agiren, aber die Schurken werden alle zurücklaufen, ehr Sie herankommen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



347-3 Der Herzog rückte in der Nacht zum 9. März von Zittau nach Friedland. Vergl. Nr. 8729.