8767. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IN ZITTAU.

Dresden, 23. März 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ew. Liebden Schreiben vom 22. dieses erhalte Ich sogleich und communicire Deroselben hierbei, was Mir der Generalmajor von Manstein geschrieben hat.

Bei denen Nachrichten, so Ew. Liebden vom Feinde erhalten haben, rathe Ich Ew. Liebden, alles zusammenzuziehen, um den ganzen Klumpen zusammen zu haben, wenn der Feind Deroselben etwas anhaben will. Es ist zwar vor die Regimenter etwas incommode,408-3 aber auf die zwei oder drei Tage wird es nicht ankommen, dass dieselbe dicht und nicht aus einander liegen. Es ist den 25. dieses das Marienfest und der Kaiserin Namenstag. Wo die Leute dorten was vorhaben, so wird ihr<409> Unternehmen an diesem Tage sein; gehet der aber vorbei und sie bleiben in der Defensive, so wird alsdenn auch vorerst nichts sonderliches weiter geschehen. Die Bagage, so viel die Regimenter davon entbehren können, haben Ew. Liebden inzwischen nach Bautzen zurückzuschicken.

Wenn das Corps unter Dero Commando zusammen ist, so ist Mir vor nichts bange, wenn es aber separiret ist, so wäre es allerdings möglich, dass es schief gehen könnte. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Das Zusammenziehen der Quartiere ist jetzunder unumgänglich nöthig, denn, wann der Feind was vor hat, können Sie ihm einzeln nicht widerstehn.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.



408-3 Vergl. S. 386.