<129>befehl denen Zeitungen inseriret werden müssen, so lasset er durch mich Ew. Excellenz ersuchen, dieses ganz falsche und unrichtige Vorgeben denen Zeitungsschreibern nicht nur auf das schärfste verweisen, sondern selbige auch davor ernstlich ansehen zu lassen . . .

Ueber die aus Anlass des Sieges bei Leuthen zu prägenden Medaillen1 meldet Eichel, der König habe befohlen, „dass nebst einigen goldenen 400 Stück silberne gepräget werden möchten“ . Eine Anzahl derselben solle an den König geschickt werden, ebenso sollen den preussischen Gesandten Exemplare „nebst der behörigen Information der dabei vorgefallenen Umstände“ zugehen; „die übrigen würden sonsten wohl ihre Liebhaber finden, die sie allenfalls auch kaufen würden, sonderlich im Reiche, wenn sie durch Particuliers dahin kämen“ .

Ueber die Unternehmungen des Prinzen Ferdinand von Braunschweig schreibt Eichel:

Wann ich es vor mich sagen darf, so fange ich an vor letzteren etwas en peine zu werden, dass er sich nicht allerdinges recht nehmen und bei einer Expedition, wo es auf Vigueur und Vivacité ankommet, seinem Feind zu viel Zeit, sich zu recolligiren und zu renforciren lassen dörfte.2 Gott gebe ein besseres und alles Glück, sonsten der intendirte Friede ein grosses Anicroche erhalten würde.

An den regierenden Herzog von Braunschweig haben Se. Königl. Majestät vor 8 Tagen ohngefähr bereits in so amiablen als energiquen Terminis geschrieben3 und denselben dehortiret, sowohl seine Truppen als den Erbprinzen von der hannöverschen Armee abziehen zu wollen. Ew. Excellenz kennen indess schon längsten die Gesinnungen des herzoglich braunschweigischen Ministerii und insonderheit des Herrn von Gramm und vormaligen Herrn von Schrader, dessen neu angenommener Name mir nicht beifället.4

Se. Königl. Majestät seind ehegestern früh mit einem Corps Truppen von hier wiederum aufgebrochen und haben Dero Marsch über Striegau, Jauer und der Orten gerichtet, um sowohl Liegnitz als sonsten das schlesische Gebirge wiederum vom Feinde zu reinigen, Dero Bloquade von Schweidnitz zu berichtigen und die Kette zu [den] Winter-Postirungen gegen Böhmen zu formiren. Da Sie den 3. oder 4. dieses wieder hier einzutreffen gedenken, so haben Dieselbe vor gut gefunden, mich inzwischen hier zu lassen, um sowohl Dero inzwischen eingehende Correspondance als sonst ein und anderes zu besorgen.

Sonsten soll auf allergnädigsten Befehl an Ew. Excellenz beikommende Piecen übersenden.

Erstere ist das Diarium von der Belagerung von Breslau,

2) die Capitulation5 und

3) die Liste von aller darin gefangen bekommener Generalität und Officiers mit namentlicher Benennung der letzteren und derer Regimenter und Bataillons.



1 Vergl. S. 80.

2 Vergl. Nr. 9621.

3 Vergl. Nr. 9608.

4 Schrader von Schliestedt. Vergl. Bd. XV, 482.

5 Vergl. S. 109. Anm. 5.