9916. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TRESKOW.

[Grüssau, 10. April 1758.]369-5

Es wäre Mir zwar lieb, dass er mit denen Batteries so weit avanciret wäre, dass sie anfingen, die feindliche Batteries und Forts zu demontiren, alleine Ich verlöre einen Tag nach dem andern. Die Sape wäre noch nicht gemachet, und ehe sie damit nicht avanciret wären, würde er mit dem übrigen nicht viel ausrichten. Nach Meiner<370> Rechnung hätte die Stadt nunmehro schon über sein müssen, durch die unerlaubte Négligence und Ignorance der Artilleristen aber dauerte es damit so lange. Ich bäte ihn, er möchte selber beurtheilen, wie sehr Ich hier pressiret wäre, und wie nöthig es wäre, dass die Belagerung zu Ende käme, damit Ich weiter agiren könnte.

Denen Obristen von Dieskau und von Moller möchte er nur von Meinetwegen sagen, dass sie Erz-Ignoranten wären, die ihr Handwerk nicht verstünden.370-1 Ich wollte indessen hoffen, dass durch die Arrangements, so Ich anjetzo machen lassen, die Sachen etwas anders und besser gehen würden.

Weisungen für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Treskow, d. d. Kloster Würben 10. April.



369-5 Am Ende der Weisungen der Vermerk „resp. eodem dato“ , d. h. am Tage des Berichts beantwortet.

370-1 Vergl. Nr. 9915 mit Anm. 3. und S. 355. 357.