10569. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Dresden, 26. November 1758.

Weilen Ich höre, dass alles, was vom Feinde noch dorten gestanden hat, sich nunmehro völlig wegziehet, so könnet Ihr auch nunmehro Euren Rückmarsch antreten,402-1 und zwar über Dessau, wie Ich Euch schon geschrieben; woselbst Ihr das Corps umsonst verpflegen lassen und nicht einen Groschen deshalb bezahlen müsset. Von dar werdet Ihr wohl Euren Marsch nach der Priegnitz fortsetzen, auch Meinen Kammern, deren Provinz[en] dadurch berühret werden,402-2 bei Zeiten davon Nachricht geben. Ob Ihr nun Euren Marsch durch das Mecklenburgsche oder gegen die Uckermark nehmen wollet, solches überlasse Ich Eurer Disposition und Gutfinden ganz und gar.

Driesen ist von denen Russen verlassen,402-3 also dahin nichts nöthig. Demohnerachtet aber wird doch nöthig sein, dass der Generalmajor von Platen weiter vorrücke, auch mit einem Regiment402-4 von Hordt und mit etwas Husaren verstärket werde, um einigermaassen die Russen in Respect zu halten; denn wir sonsten nicht einen Tag sicher sein, dass sie nicht mit fluchtigen Partien Invasiones thun.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



402-1 In einer folgenden Ordre vom 27. dankt der König für die gegebenen Nachrichten und schreibt: „Ihr könnet also auch in Gottes Namen zurück und gegen die Schweden marschiren und da, gegen die Schweden, Eure Sachen ausmachen.“

402-2 So!

402-3 Vergl. S. 390.

402-4 Wohl falsch dechiffrirt. Es gab nur 1 Regiment Hordt, das aus 2 Freibataillonen zusammengesetzte Freiregiment. Vergl. S. 357.