<207> setzet, um mit dem grössten Theil Eures Corps disponirter Maassen gegen die Russen vorzugehen und deren Unternehmungen vorzubeugen.

Friderich.

Eben kriege ich Seinen Brief (vom 30. voriges) und approbire Seine Mesuren gänzlich, wie auch die Avancements.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz, bis auf das von Eichel eingesetzte Datum, eigenhändig.


10921. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.

Landshut, 4. Mai 1759.

Nach Meinen Nachrichten aus Danzig1 fangen sich die russischen Truppen in ihren Quartieren in Preussen mehr und mehr zu bewegen [an], und sollen sich in 4 Divisionen gesetzet haben, um vorwärts zu marschiren, davon die eine Division, so auf Posen gehen soll, für die stärkste angegeben wird, welche gegen Schlesien agiren zu wollen ausgiebet. Es sollen auch gedachte Russen bereits angefangen haben, in drei differenten Corps längst der Weichsel diesseits zu campiren und von denen Polen die sogenannte Podwodny oder Vorspann und Wagens, so die Polen ihnen zu tausenden fourniren müssen, zu fordern, um die Fourage ihnen sowohl nachzufahren als die Artillerie zu schicken.

Ich habe Euch von diesen Nachrichten deshalb avertiren wollen, damit Ihr auf die nöthige und möglichste Arrangements denket, damit man in Schlesien auf seiner Hut dagegen sei, um nicht ganz surpreniret zu werden und gänzlich in der Discretion des Feindes zu fallen; worüber Ihr denn auch mit dem Obristen von Hacke zu Glogau correspondiren könnet.2

Friderich.3

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



1 Vergl. S. 206. Anm. 5.

2 Auf einem Berichte von Zieten, d. d. Rudelstadt 7. Mai, finden sich Weisungen für Schlabrendorff: Der König habe „in der Kasse den Junius, Julius“ . „Ob er noch den August dazu schaffen könne? Wenn das wäre, so habe vor September nichts nöthig und wäre Mir grosse Avance.“

3 Auf die Bitte des Prinzen Moritz, der als österreichischer Kriegsgefangener noch in Dessau weilte, der König möge für ihn die Erlaubniss zu einer Reise nach Berlin auswirken, lässt der König am 4. Mai antworten, es könne „nicht conveniren“ , dass er Ider König] „wegen eines solchen an sich geringen Umstandes“ in seinem Namen an en Feldmarschall Daun „schreiben und ihn gleichsam um seine Genehmhaltung dazu ersuchen lasse“ , „als welches in Absicht auf Mich wohl wider die Manier sein würde“ . [Zerbster Archiv.]