<74>

Breslau, 15. Februar 1759.

Die Antwort ist recht gut; überdem stehet Seckendorff noch bis diese Stunde in der österreichschen Liste von ihrer Armee,1 so jährlich zu Wien unter Autorität und Vorbewusst des Hofes gedrucket und publiciret wird, noch unter die österreichschen Generalfeldmarschalls nach seiner Ancienneté aufgeführet.2

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.


10725. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.

[Breslau,] 16 février 1759.

Mon cher Frère. En confrontant vos nouvelles avec les miennes, il paraît bien que le dessein des Français est de marcher vers la Hesse, et par conséquent rien ne peut arriver de mieux que l'excursion que vous allez faire.3 Je vais donner, de mon côté, une échauffourée du côté de Posen; mais ma position ne me permet pas de pousser jusqu'à la Vistule, à cause que les troupes ne pourraient pas me rejoindre aussi vite que j'en pourrais avoir besoin, de même que vous ne pouvez aller au delà d'Eisenach.

Je pars après-demain pour Neisse, où j'ai des affaires à régler,4 et si j'apprends quelque chose d'intéressant, je vous le marquerai.

Quoi que les Autrichiens fassent, s'ils entrent en campagne avant le vert, ils ne trouveront pas à subsister; vous pourrez même prendre la précaution de faire retirer du côté de Zwickau et de Chemnitz tous les vivres ou fourrages qui s'y trouvent; mais persuadez-vous, en attendant, que le mal le plus considérable que les Autrichiens pourront vous faire, sera le long de l'Elbe.

Adieu, mon cher frère; je suis avec la plus tendre amitié, mon cher frère, votre fidèle frère et serviteur

Federic.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.5



1 Vergl. auch Schumann, Europ. Genealog. Handbuch, 1760 (für das Jahr 1759), S. 11.

2 In Bd. XVII, S. 460 ist bei Seckendorff das Wort „ehemaliger“ zu streichen.

3 Vergl. S. 51. 59. 68.

4 Schon am 1. Februar hatte der König an den Commandanten von Neisse, Generallieutenant von Treskow, geschrieben, er wolle „vor Anfang der Campagne noch eine Tour nach Neisse thun, weil Ich intentioniret bin, vor die Werke vom Fort Preussen vor jedes Saillant eine Flèche, und zwar mit guten Fougassen, vorlegen zu lassen, auf dass der Feind dadurch weiter abgehalten werden und nicht gleich so nahe approchiren könne“ . An Fouqué schreibt der König am 15., dass er ihn in Neisse zu treffen wünsche.

5 In einem Schreiben vom 21. Februar theilt der König dem Prinzen die Nachricht mit, dass der Director der Stände im Freibergschen Kreise auf Specialbefehl des Warschauer Hofes die Verordnung erhalten habe, „alle zum Kreise gehörige Gerichtsobrigkeiten im geheim zu instruiren, dass sie alle Deserteurs von Meiner Armee, so aus Sachsen seind, und überhaupt alle zu Rekruten tüchtige junge Mannschaft anweisen sollen, sich an gewisse Oerter zu retiriren, so ihnen benannt waren, und daselbst bei gewissen benannten, besonders dazu bestelleten sächsischen Officiers anzugeben, welche sie annehmen und weiter in Sicherheit schaffen würden. Es wird Mir dabei geschrieben, wie vermuthlich diese Verfügung durch ganz Sachsen ergangen wäre“ . Prinz Heinrich solle sonder Zeitverlust auf den Grund dieser Sache zu kommen suchen und alle Mesures dagegen nehmen.