11172. AN DEN OBERST VON HACKE, COMMANDANTEN VON GLOGAU.

Im Lager bei Lähn, 8. Juli 1759.384-2

Der König dankt für den Bericht vom 7. Juli.

Ich glaube, der Generallieutenant Graf von Dohna wolle das Regiment von Jung-Sydow nach Landsberg schicken, um Proviant nach zu bekommen, und glaube Ich übrigens, dass die polnischen Leute so ein Husaren- und Kosackenfeuer, wo einige Kanonenschüsse bei geschehen, für eine Bataille halten.384-3

So lange wie die Russen in Posen stehen, muss wohl noch nichts dorten decidiret worden sein, sonsten sie längst Posen würden verlassen<385> haben. Zwischen hier und ein paar Tagen würden wir wohl etwas gegründetes von Nachrichten der Orten herbekommen. Uebrigens so werdet Ihr Mir einen Gefallen thun, zuzusehen, ob Ihr nicht die Zeitung in dem russischen Lager durch Juden oder anders ausbringen könnet, dass der Feldmarschall Daun von Mir bei Lauban geschlagen worden.

Ich bin in einer grossen Besorgniss, dass bei Dohna was schief gegangen ist; ich bitte Ihnen, das üble als das gute gleich zu berichten.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.



384-2 Auf den Bericht Hacke's vom 6. Juli, demzufolge die Russen von den preussischen Truppen überfallen und mit Verlust von 3000 Mann geschlagen sein sollten, hatte der König am 7. geantwortet: „Ich wünsche herzlich, dass die gute Zeitung . . . wahr und gegründet sein möge.“

384-3 Hacke hatte gemeldet, dass über den Kampf, von dem er am 6. berichtet, keine bestimmten Nachrichten eingekommen seien; man habe nur stark schiessen gehört.