11531. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TRESKOW, COMMANDANTEN VON NEISSE.

[Sophi]enthal, October590-1 1759.]

Ich habe [Eu]eren Bericht unterm 9. dieses erhalten, und [müjsset Ihr nur die darinnen gemeldete 7 [feindliche Bataillons nicht für einen Scherz [neh]men, maassen es ausser Zweifel ist, dass der [Oest]erreicher Intention gewesen Neisse zu belagern, [wenn] Ich den Laudon, welcher dazu stossen wollen, [von h]ier weggelassen hätte. Ich gedenke jedoch, [dass] es nunmehro damit nichts zu sagen haben [werde,] indem Ich 1000 Husaren nach Oppeln [deta]chiret habe,590-2 welches gleich eine Aenderung [machen] wird.

Friderich.590-3

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



590-1 Wohl vom 12. zu datiren. Die oben eingeklammerten Wort- und Satztheile haben ergänzt werden müssen, da der Rand der vorliegenden Handschrift abgefressen ist. Vergl. S. 164. Anm. 1.

590-2 Vergl. S. 588.

590-3 Auf dem Bericht des Oberstlieutenants von Sass, Commandanten von Brieg, d. d. Brieg 12. October, finden sich die Weisungen zur Antwort: „Wenn er 3 Bataillons in Brieg hat, ist alles, was sein muss; da Ich anjetzo hier stünde, so sollte Laudon gewiss nicht bei der Nase vorbeimarschiren, und Ich dächte, da anjetzo was nach Oberschlesien marschirte, so würde bald Luft werden.“