<67> sein wird, und dieser mit denen Franzosen, der König aber mit denen Oesterreichern, Russen, Schweden, Reichs- und sächsischen Truppen harte Stände haben werden.

Ich zweifele auch fast gar nicht an der Richtigkeit dessen, was M. Keith in der chiffrirten Anlage1 anzeiget. Es ist auch allerdinges zu besorgen, dass, wenn es denen Oesterreichern glücken sollte, sie alsdenn wohl etwas gegen Magdeburg tentiren dörften, um dadurch gleichsam die königlichen Provinzen mit denen Russen in die Mitte zu fassen. „Wie aber niemalen alles gute geschiehet, so geschiehet auch niemalen alles böse zugleich, und ein einziges vor des Königs Majestät glücklich ausfallendes Évènement würde das ganze feindliche Système stürzen, woran man doch noch nicht ganz desperiren kann, und, da die österreichische Hochmuth und Effronterie bisher auf das höchste gestiegen, so zweifele fast nicht, wie ich beständighin remarquiret zu haben glaube, an deren Umsturz, und nach ihrer eigenen vormaligen Medaille frangit Deus omne superbum.2

Inzwischen muss ich bezeugen, dass des Königs Majestät es an nichts ermangeln lassen, alles beizutragen, was zu Herstellung eines billigen Friedens diensam sein kann; Sie haben deshalb den Herrn von Knyphausen umständlich instruiret.3

Ich beziehe mich sonsten noch auf die chiffrirte Beilage sub littera A,4 worüber mir aber das höchste Secret von Ew. Excellenz erbitten und, obschon ohngerne, gehorsamst ansuchen muss, solche nach Dero Gelegenheit Selbst zu dechiffriren, auch gegen des Königs Majestät von meiner Communication Sich noch nichts äussern zu lassen, da ich Dero Einwilligung dazu noch nicht habe, aus treuer Intention gegen Dero Dienst mich dennoch es zu thun berechtiget und nöthig halte. La pièce5 cotée B6 est une lettre du sieur Rouillé;7 la lettre C8 est de M. de Choiseul,9 et D10 de Havrincour à Stockholm.11 J'y joins d'autres encore12 qui ne laissent entrevoir rien de bon pour la paix.

Ew. Excellenz muss aber mein vorstehendes Gesuch nochmalen auf das flehentlichste wiederholen, denn sonsten nicht nur mir das grösseste Désastre darüber widerfahren, sondern auch le canal d'oü tout cela part, serait totalement ruiné. Ich kann auch keinen Menschen davon ausnehmen. Des Königs Majestät haben sonsten auch gestern die betrübte Nachricht von dem Absterben des würdigen Landgrafen13 erhalten, so eine neue Scène geben dörfte

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.



1 „Precis d'une lettre de Pétersbourg du 28 décembre 1759“ , mit der Mittheilung, die Russen würden den Feldzug mit der Belagerung von Colberg eröffnen und dann Stettin belagern.

10 Thatsächlich C.

11 Ueber die Erfolge der französischen Partei in Schweden.

12 Der oben angeführte Brief Keiths, der Auszug aus einem Briefe aus Wien vom 10, Januar und die am 5. Februar auch an Knyphausen übersandten Briefe aus Paris (vergl. Nr. 11 800).

13 Vergl. S. 63.

2 Vergl. Bd. XVI, 80, Anm. 3.

3 Vergl. Nr. 11774. 11777.

4 Eine Abschrift von Nr. 11801.

5 Die folgenden Worte, da sie chiffrirt wurden, in französischer Sprache; Eichel hatte für die Correspondenz mit Finckenstein nur französische Chiffern.

6 Thatsächlich auch A.

7 Rouillé giebt in diesem Briefe den Inhalt eines Schreibens der Kaiserin-Königin an den König von Frankreich wieder, worin alle Friedensvorschläge bis zur völligen Entschädigung der Verbündeten, d. h. bis zur völligen Vernichtung des Königs von Preussen, zurückgewiesen werden, und schildert die entgegenkommende Antwort des französischen Hofes, welche die Zusicherung enthalte, „de tâcher de réduire le roi de Prusse à son électorat de Brandebourg“ .

8 Thatsächlich B.

9 Mit der Nachricht, dass man, da das Zustandekommen des Congresses ungewiss sei, in Frankreich den Krieg „avec toute vigueur possible“ führen wolle.