11748. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.16-3

Pretzschendorf, 7. Januar 1760.

Ich danke Euch zwar vor die Mir in Eurem Schreiben vom 2. dieses gegebene Nachrichten,16-4 Ich wundere Mich aber sehr über Euer sang froid, dass Ihr das Detachiren des Feindes so gelassen zusehen mögen, ohne Eures Ortes gleichfalls zu detachiren, und befehle Ich hierdurch, dass Ihr alsofort absolument zu dem Generalmajor von Goltze detachiren, der Generalmajor von Goltze aber sogleich seines Ortes wiederum hieher detachiren soll, wie Ihr dann allenfalls selbst nach Goltzen marschiret und dieser hieher vorrücken muss, denn nichts natürlicher und nothwendiger ist, als dass, wohin der Feind seine Force setzet, wir auch die unsrige setzen müssen. Ihr habet Euch also hiernach zu achten.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. und Königl. Kriegsarchiv zu Wien.



16-3 Fouqué's Berichte aus dem Monat Januar sind datirt vom 2. bis 17. aus Leobschütz, am 21. aus Ottmachau, am 24. aus Peterswalde (d. i. Peterswaldau, südsüdöstl. von Schweidnitz), am 28. aus Löwenberg.

16-4 Fouqué hatte, Leobschütz 2. Januar, gemeldet, dass Detachements von verschiedenen österreichischen Corps über Königgrätz gegen die sächsische Grenze in Bewegung seien; Laudon solle den Oberbefehl über dieselben erhalten. Dem Oberstlieutenant d'O dankt der König, Pretzschendorf 6. Januar, für ähnliche Nachrichten; am 8. schreibt er ihm, die Truppen, von denen sein Correspondent spreche, seien jetzt bereits in Sachsen angekommen.