12069. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN MAGDEBURG.

Lager bei Meissen, 8. Mai 1760.

. . . Vermittelst diesem habe nur an Ew. Excellenz zu melden nicht einen Augenblick versäumen wollen, dass, da ich heute früh die Gelegenheit gefunden, des Königs Majestät über Dero Intention zu fragen, wie es eigentlich wegen derer Subsides, so dem Ew. Excellenz bekannten Hofe328-1 offerirt werden sollten, zu halten sein dörfte, und ob man mit dem von Sr. Königl. Majestät dazu ausgesetzten Quanto auf einmal herausgehen oder aber deshalb marchandiren solle, so haben Höchstdieselbe mir darauf zur Antwort gegeben, dass man anfänglich gar keine Summe nennen, sondern erst hören müsse, was gedachter Hof deshalb fordern werde, alsdenn man sich dem Befinden nach darüber determiniren könne.

Ich habe also nicht ermangeln sollen, Ew. Excellenz durch eine expresse Estafette davon zu benachrichtigen, um mit Dero Herrn Correspondenten328-2 Sich ohnvorgreiflich darnach dirigiren zu können. Ich muss mein Urthel suspendiren, ob nicht dadurch eine Negociation, die sehr pressiret wird, einige Tage länger arretiret werden dörfte, sed fiat voluntas Domini! Es fielen bei dieser Gelegenheit des Königs Majestät Selbst auf den Articul wegen des Agio der differenten Münzen,328-3 welches, wenn es nach dem gewöhnlichen Banco gerechnet werden sollte, important sein dörfte, ohne Sich jedoch weiter darüber zu decidiren, als dass Ew. Excellenz darauf wohl Attention nehmen würden, wie es des Königs Dienst und Interesse mit sich brächte. Weiter haben Sie nichts darüber gesaget. . .

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



328-1 Dem dänischen Hofe. Vergl. S. 322.

328-2 Münchhausen. Vergl. S. 317.

328-3 Vergl. S. 312.