12252. AN DEN GENERALMAJOR VON JUNG-STUTTERHEIM.493-1

Hauptquartier Gruna, 16. Juli 1760.

Ich habe aus Eurem Schreiben vom 9. dieses ersehen, aus was Ursachen die Auswechselungscommission mit denen Schweden suspendiret worden und vorerst auseinandergegangen ist,493-2 und werdet Ihr sehen, wie nach Umständen und Gelegenheit diese Commission wiederum in ihren Train dergestalt zu bringen sein wird, dass der Generallieutenant von Manteuffel mit zuerst ausgewechselt werden müsse.

Was den von Euch gemeldeten Plan des Feindes493-3 anbetrifft, da kann ich Euch von hier aus keine Instructiones deshalb geben, sondern Ihr müsset als ein rechtschaffener, treuer und ehrliebender Officier sowohl auf Eurer Hut als auch sonst vigilant sein, um des Feindes Absichten, wohin solche auch gerichtet sein mögen, jedesmal durch vernünftige und wohl überlegte, zugleich auch gut und mit Activité ausgeführte Gegenmesures zu verhindern und zu vereiteln.

Friderich.

Nach dem Concept.



493-1 Der einzige vorliegende Bericht Stutterheims aus dem Juli, vom 9., ist aus Crien datirt, vergl. S. 49. Anm. 3.

493-2 Stutterheim berichtete, Crien 9. Juli, die schwedischen Commissare seien von Friedland abgereist, nachdem sie die Erklärung abgegeben hätten, das Auswechselungsgeschäft so lange ruhen lassen zu wollen, „bis man sich diesseitig zu ihren Meinungen bequemet“ ; darauf hätten auch die preussischen Commissare (vergl. S. 441) Friedland verlassen.

493-3 Stutterheim meldete, der Plan der Schweden gehe dahin, die Operationen zunächst gegen die Ucker und dann „nach bewandten Umständen“ gegen die Havel zu richten.