12683. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.226-4

Leipzig, 16. Februar 1761.

Der Prinz soll ausser den 400 nach Berlin escortirten Rekruten noch 1300 Rekruten oder entsprechende Werbegelder aus Mecklenburg eintreiben.

Uebrigens so kann Ich Ew. Liebden die gute Nachricht mittheilen, dass der Generalmajor von Syburg den 15. dieses mit seiner, unter Commando des Obristen von Lölhöffel bei sich habenden Kavallerie die Unstrut bei Langensalze forciret und das sächsische Corps durch<227> die Kavallerie en colonne attaquiren lassen. Es ist gedachtes feindliche Corps dabei fast gänzlich ruiniret, und 70 Officiers nebst über 3000 Mann davon zu Kriegesgefangenen gemacht worden, wobei dem Feinde 4 Canons und 6 Fahnen abgenommen; da hingegen unser ganzer Verlust in 2 Officiers und 30 Gemeinen an Todten und Blessirten bestehet.227-1 Die alliirte Truppen, unter Commando des Generallieutenant von Spörcken, haben Gelegenheit gefunden, nach der Action ein ganzes feindliches Bataillon zu Kriegesgefangenen zu machen.

Voilà un bon jour que nous avons eu; j'espère que les suites en seront heureuses.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Königl. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart. Der Zusatz eigenhändig.



226-4 Prinz Friedrich Eugen befand sich nach seinen Berichten im Februar in Rostock.

227-1 Bericht Syburgs, d. d. Langensalza 15. Februar; auf diesem Berichte finden sich die Weisungen für die Antwort: „Die Zeitung ist Mir lieb; Ich schickte ihm seinen Adjudanten und ein Detachement. [Für] Kanonen Geld! und die Officiers, die sich distinguiret hätten, anzeigen!“ Eichel übersendet diesen Bericht Syburgs „nebst dem von dem Hauptmann von Anhalt wegen dessen, so ehegestern vorgefallen“ (vergl. S. 222. 223), am 16. Februar dem Minister Finckenstein. „Ich hoffe und wünsche, dass diese Erstlinge gute Auspices von des Prinz Ferdinand Expedition, sowie von der ganzen künftigen Campagne sein werden.“