13124. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TAUENTZIEN, COMMANDANTEN VON BRESLAU.

Hauptquartier Strehlen, 5. August585-1 1761.

Was die Russen Eurer Orten thun, seind lauter Grimassen, welche sie machen, um Mich von Neisse und denen Gegenden wegzuziehen, sonst nichts weiter dahinter ist. Ich werde aber doch den Generalmajor Knobloch mit einigen Bataillons hinschicken, um sich jenseits in das Thaddensche Retranchement585-2 zu setzen.585-3 Sie werden dahin schiessen und einige Haubitzen werfen, welches alles sein wird. Ihr werdet selbst einsehen, dass, wenn sie Breslau belagern wollten, sie nicht bei Hundsfeld stehen bleiben, sondern sich diesseits setzen würden.

Friderich.

Nach dem Concept.



585-1 Dem Prinzen von Württemberg wird, Strehlen 5. August, auf seinen Bericht vom 30. Juli geantwortet, er habe Recht „und ist es auch gar nicht Meine Intention gewesen, dass Ew. Liebden was detachiren sollen [nämlich gegen die Schweden]; und ist es allerdinges recht gut, dass Sie Dero Corps zusammenhalten, bis des Feindes Vorhaben echouiret sein wird.“ [Stuttgart. Haus- und Staatsarchiv.]

585-2 Vergl. S. 526.

585-3 Auf dem Berichte von Knobloch, d. d. Grottkau 3. August, finden sich die wohl für eine Ordre an Tauentzien bestimmten Weisungen: „Er [jedenfalls Buturlin] wird Meine Armee trotten lernen! Ich schicke Zieten. Setzt sich heute in Marsch nach Wansen, morgen bei Breslau sein. Laudon stehet mit seinem ganzen Corps Patschkau, Reichenstein. Wenn Laudon sich in Marsch setzte, käme hin, oder auch wenn Buturlins ganze Armee; sonst Zieten.“