2111. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BAUTZEN.

Meissen, 16. December 1745.

. . . „Von den Conditionen, so Se. Königl. Majestät vorhaben, bei einem Accommodement mit Sachsen anjetzo nach der Bataille zu machen, haben Dieselbe Sich heute früh gegen mich dahin herausgelassen, dass

1) Chursachsen alle Contributiones, so bis zum Tage der Zeichnung des Friedens ausgeschrieben worden und noch nicht bezahlet wären, nachbezahlen, oder

2) Statt dessen das Amt Gommern nebst Fürstenberg und Zoll auf Schidlo ohne Aequivalent abtreten;

3) Zur Sicherheit Sr. Königl. Majestät Lande gehalten sein sollte, preussische Garnison in Wittenberg zu haben.

Meine wenige Gedanken sind gewesen, dass eine von beiden ersteren Conditionen vielleicht angenommen werden könnte, die dritte aber schwerlich angenommen werden würde. Des Königs Majestät vermeinen: fordern stehe frei, und dann heisse es, man gehet so weit man kann, und wo man nicht kann bleibet man stehen. Die Mardefeldsche Relation wird mehr Licht geben, sobald sie dechiffriret sein wird. Das Kalbsfell rufet mich, dem ich folgen muss.“ ...

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.

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