2593. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 10. April 1747.

Wegen der von dem Herrn von Chambrier eingelaufenen Relation vom 31. voriges Monats habe auf allergnädigsten Befehl Sr. Königl. Majestät an Ew. Excellenz melden sollen, wie gedachtem Herrn von Chambrier darauf geantwortet werden soll, dass Höchstdieselbe von den vom Marquis de Puyzieulx gegen ihn bezeigten Sentiments sehr wohl zufrieden zu sein alle Ursach hätten, und er denselben darin jederzeit zu unterhalten sich bestens bemühen sollte. Soviel aber die Schickung jemandes der Ihrigen zum Congrès zu Breda anbeträfe, so<361> würde es damit hoffentlich anstehen können, bis man gewiss sähe, dass solcher Congrès zu mehrerer Consistance wie jetzo kommen und die Sachen auf solchem zu wirklichen und ernstlicheren Conferenzen gelangen würden. Hierbei haben Se. Königl. Majestät mir besonders befohlen, Dero allergnädigste Intention wegen Beschickung des Congresses dahin zu melden, dass, sobald es nur die Umstände erfordern würden, dass Se. Königl. Majestät jemanden dahin zu senden Ursach haben dürfen, dieser alsdann, so lange die Conferenzen nicht recht sérieux würden, sich dorten nur ganz légèrement betragen und ganz indifferent bezeige, auch nur was in den Conferenzen vorfiele, attendiren und observiren müsse. Sobald aber die Conferenzen sérieux würden, und es das Ansehen gewönne, als ob es zu einem wirklichen Friedensschluss kommen würde, sodann müsse Dero dahin gesandter Minister actif zu werden anfangen und bald mit dieser, bald mit jener Partie sprechen, sodass es das Ansehen habe, wenn es schon in der That nicht so wäre, als ob er sich von dem ganzen Friedenswerke melirte, und Se. Königl. Majestät das Ihrige dazu, durch eine apparente Mediation, besonders mit beigetragen hätten. Welches dann Ew. Excellenz melden sollen, um in der Instruction, welche dem dahin zu sendenden Minister mitgegeben werden würde, davon Gebrauch zu machen.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.