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5206. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Podewils berichtet, Berlin 20. November, dass ihm der sächsische Gesandte von Bülow, nicht auf Befehl seines Hofes, sondern vertraulich, ein Schreiben des Grafen Brühl gezeigt habe, wonach der Subsidienvertrag zwischen Sachsen und den Seemächten folgende sechs Artikel enthalte: Enges Einvernehmen zwischen den abschliessenden Theilen; Subsidienzahlung von 48,000 Pfund Sterling an Sachsen; Verpflichtung Sachsen's zur Stellung von 6000 Mann im Falle eines Angriffs auf die Seemächte; Einvernehmen der Churfürsten von Sachsen und Hannover in den Reichsangelegenheiten; Garantie des sächsischen Besitzstandes durch die Seemächte; vierjährige Dauer des Vertrages. „Le comte de Brühl assure le baron de Bülow dans sa lettre qu'il n'y a absolument point d'autres articles... Si le comte de Brühl a accusé juste, cela a tout l'air d'un traité ostensible, fait exprès pour être communiqué par la Saxe à la France et mis devant le Parlement, où rien ne reste caché, tandis que, selon toutes les apparences, les parties contractantes auront passé en même temps une convention secrète entre elles où l'on aura stipulé tout ce dont on voudra dérober la connaissance à d'autres cours.“

Potsdam, 21. November 1751.

Er hat vollkommen Recht, der Patron Bülow hat nicht alles gesagt, und wir wissen es besser.1 Inzwischen soll er nur thun, als ob uns alles indifferent wäre.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.


5207. AN DIE ETATSMINISTER GRAF PODEWILS UND GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Potsdam, 22. November 1751.

Meine liebe Geheime Etatsminister Graf von Podewils und Graf von Finckenstein. Euch ist bereits zur Gnüge bekannt, wie dass Ich dem englischen Hof zu wiederholten Malen declariren lassen, dass, woferne man in Engelland Meinen Unterthanen und Kaufleuten, welche durch die in letzterem Kriege von den Engelländern höchst unrechtsam vorgenommene Déprédations in considerable Schäden und Verlust gesetzet worden, keine Justiz administriren und selbige deshalb völlig indemnisiren werde, Ich Mich genöthiget sehen würde, gedachte Meine Unterthanen und Kaufleute Selbst ausser Schaden zu setzen, ihnen ihren gehabten Verlust bezahlen zu lassen und den Betrag davon hiernächst



1 Vergl. S. 529.