4634. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

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Podewils und Finckenstein berichten, Berlin 16. November, über eine von dem churpfälzischen Legationssecretär Bossart mitgetheiltes an denselben gerichtetes Schreiben des bairischen Ministers von Praidlohn [München 5. November], das eine Apologie der Erneuerung des Subsidienvertrages zwischen Baiern und den Seemächten enthält.

Nach einem gleichfalls von Bossart mitgetheilten Schreiben des pfälzischen Ministers von Wachtendonck. hat der holländische Legationssecretär Gebler ans Berlin nach Mannheim berichtet, dass die Höfe von Berlin und Wien wegen der Königswahl einig seien: Podewils hat

Potsdam, 17.November 1750.

Er kann dem p. Bossart ganz poliment in dem Sinn antworten, wie jeder Herr in seinem Lande thun könne, was er wolle, also dem Churfürsten ein gleiches zu thun nicht verhindert werden könnte, welches er denn mit gleichmässigen Complimenten assaisonniren kann. Uebrigens approbire Ich sehr, dass er denen Faux-Bruits, so der holländische Minister zu Mannheim malitieuser Weise über Mein Sujet

dem pfälzischen Geschäftsträger erwider: „Que l'artifice était trop grossier pour imposer à une cour aussi éclairée que la palatine.“

ausstreuen wollen, sogleich ein Dementi gegeben, und hoffe Ich, dass Mein Schreiben, so wegen der römischen Königswahl expediret worden,159-1 an den Churfürsten von der Pfalz abgegangen sein und denselben eines ganz andern von Mir überzeuget haben wird.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.



159-1 Vergl. S. 138 Anm. 1.