<120> habe, und der nicht in dem Geschmack meiner Elegien ist, die Sie die Güte haben zu liebkosen.

Da der gute Mensch mich immer bei meinen Stoikern sah, behauptete er vor einigen Tagen gegen mich : diese lieben Herren hülfen im Unglück nichts; Gresset's, Boileau's, Pult's, Chaulieu's und Ihre Werke würden sich für meine traurige Lage besser schicken, als diese philosophischen Schwätzer, deren man recht gilt entbehren könne, besonders wenn man in sich selbst die Seelenstärke habe, die sie nicht geben und nicht geben können. Ich machte ihm meine gehorsamsten Gegenvorstellungen. Er gab aber nicht nach, und einige Tage nach dieser schönen Unterredung warf ich ihm denn diese Epistel hin. etc.

Werden Sie nicht sagen, mein lieber Einsiedler: ich sei ein alter Thor, daß ich mich in meinen Umständen mit solchen Kindereien beschäftige? Aber ich wiege auf diese Art meine Sorgen und meinen Kummer ein, und gewinne einige Augenblicke. Doch ach! diese vergehen so geschwind, und dann tritt der Teufel wieder in alle seine Rechte.'

Ich treffe Anstalten zu meiner Reise nach Breslau, und werde da Anordnungen zu den heroischen Metzeleien des folgenden Jahres machen. Beten Sie für einen Don Ouixotte, der unaufhörlich Krieg führen muß, und der, so lange seine erbitterten Feinde ihn verfolgen, keine Ruhe zu hoffen hat. Ich wünsche dem Verfasser der Alzire und der Merope die Ruhe, deren mich mein Unstern beraubt. Vale."

?? November 1761

Epistel an Catt +:

"O Catt, die Jahre rinnen hin;
Und ach, wer hemmet ihren Lauf?


+ In den Lettres sur Frederic II, Roi de Prusse etc., Tom II. p. 387 befindet sich diese Epistel nach dem Original von Catt mitgetheilt, und zwar lautet sie da etwas anders, als in den Oeuv. posth. Tom. VIII. 3.