<52>dene Bergrath von Justi. Er ward in Berlin, wo er sich damals wirtlich aufhielt, von den Russen sehr eifrig aufgesucht, aber sein Versteck nicht gefunden.

Bei der vor den Thoren lagernden Armee konnten die Mannszucht und Ordnung, besonders in Betreff der irregulären Truppen, nicht so streng gehandhabt und nicht alle Excesse verhindert werden. Das Lustschloß der Königin, Schönhausen, wurde fast gänzlich ruinirt, und auch in Charlottenburg verübten die Sächsischen Dragoner vom Brühlschen Regiment große Ausschweifungen, das Schloß wurde geplündert, die kostbaren Möbel, Spiegel und viel Porzellan zerschlagen, viele Antiken aus der Polignacschen Sammlung verstümmelt, und mehrere Gemälde geraubt. Dagegen der in Potsdam stehende Oestreichische General Graf Esterhasy die größte Achtung für den Aufenthalt des Königs, sowohl in der Stadt, als in Sanssouci, äußerte und in seinen Schutz nahm, so daß nichts geraubt und nichts beschädigt wurde. Der Graf bat sich bloß zum Andenken ein Gemälde aus, das ihm auch sehr willig verabfolgt wurde.

Der Marquis d'Argens schrieb darüber an den König :

- etc. "Unstreitig wissen Sie schon, Sire, daß man weder zu Potsdam noch zu Sanssouci die geringste Verwüstung angerichtet hat. In Charlottendurg aber hat man die Tapeten und die Gemälde geplündert; allein durch einen sonderbaren Zufall hat man die drei schönsten zurückgelassen : die zwei Schildereiläden von Watteau, und das Bildniß der Frau, die Pesne zu Venedig malte.

Die Antiken hat man bloß umgeworfen, wodurch von einigen die Köpfe und Arme zerbrochen worden etc. — Der Kastellan war genöthigt, sich in bloßem Hemde und halb todt nach Berlin zu flüchten. etc."

Ueber das edle und rühmenswerthe Verhalten des Grafen Esterhasy in Potsdam hat der Königl. Intendant folgendes Zeugniß ausgestellt :