<186>„Aus ist's mit seiner Glori!
„Drum holt euch den Valory!“

Und damit — hast du nicht gesehn!
Entschwand mit formlos eiliger
Empfehlung unser Heiliger;
Ein lautlos weicher Eulenflug
Ihn heimwärts trug
Ins Gnadenlicht der ewig reinen Höhn.
Mein Karlchen war wie vor den Kopf geschlagen:
Träum' ich? Hat sich das wirklich zugetragen?
O lieber heiliger Josef, welch ein Wunder!
Getrost, mein Herz, und zweifle nicht: Jetzunder
Mengt sich der Himmel drein, die Not zu enden,
Mit Rat und Tat! Bald wird sich alles wenden!

Schon öffnet mit Rosenfingern Aurore
Im Osten die Sonnentore.
Ins Morgengezwitscher der Vögel gellt
Trompete und Trommel durch Lager und Feld;
Die Krieger erwachen und rennen und schwärmen
Und stürzen den Frühtrunk mit Prahlen und Lärmen.
Welch lustiger Morgen! Ein Glückstag wird das!
Der Lothringer aufrecht im Bette saß
Und rieb sich die Augen — „He, lauf mal wer
„Und hole mir schleunigst meinen Rosieres!“

Der erschien. Drauf der Held: „Gleich steh' ich auf;
„Inzwischen, mein Lieber, spring und lauf,
„Laß deine klangvolle Stimme erschallen
„Und künde unseren Helden allen
„Den Anbruch der glorreichsten Morgenröte,
„Und daß ich sie unverzüglich entböte.“

Als erster kam Wallis,1 eine Nestorerscheinung,
Auch ein Schwätzer wie Nestor, stets anderer Meinung,
Ein Elsenschädel. Dann trat ins Zelt
Fürst Lobkowitz,2 ein gar stürmischer Held.


1 Graf Olivier Wallis, österreichischer Feldmarschall.

2 Fürst Christian Loblowitz, österreichischer Feldmarschall.