<220>Die waschen, begießen
Von Kopf ihn zu Füßen,
Und striegeln und salben
Ihn allenthalben.
„Nun Kleider dem Gast!“
Sie stiegen in Hast
Und bringen zum Vorschein
Ein Hemdlein wie Flor fein,
Mit einer Mechelner Spitzenkrawatte,
Ein Prachtstück, das vorher ein Preuße hatte.
Zwei zierliche Schuh
Reicht die eine ihm zu —
Zum Unglück sind bloß
Seine Füße zu groß;
Eine andre ihm über die Schultern streift
Einen schweren Staatsrock, in dem er ersäuft —
Franquini sackte ihn ein
Im Feldzug am Rhein.
Einen Filz, den eine Schnur umsticht,
Stülpt man zum Schluß auf sein Gesicht.

„Hallo, Gesindel!“ Franquini schreit,
„Das Mahl gerüstet, 's ist höchste Zeit!
„Mein Hals ist trocken, es knurrt mein Magen!“
Und die Dirnen rannten, um aufzutragen.
Mit Kerzen ward festlich die Tafel erhellt;
Die steuerte irgendwo in der Welt
Ein Altar zu Franquinis Lustbarkeit —
Mag sein auch, er hatt' sie sich selber geweiht.
Pompös! Das Tafelgeschirr des Marquis',
Das der Pandurenkerl mitgehn hieß!
Darget erklärt, ein Kunstwerk sei dies,
Von der Hand des Meisters Germain1 in Paris!
Franquini lacht: „Freut mich zu hören;
„Dafür halt' ich's auch doppelt in Ehren.“

Vierzig Schüsseln fahren jetzt auf,
Allerhand leckere Dinge drauf,


1 Thomas Germain, ein berühmter Pariser Goldschmied.