<271>Und Rabikan darf sich begraben lassen:1
Der derzeitige Besitzer gewann es
Für hohen Preis vom heiligen Johannes,
Bei dem es, wie aus der Schrift bekannt,
In der Apokalypse2 Verwendung fand.

Kaum sah man den Heiligen in dieser Gestalt
Als ringsum tolles Gelächter schallt!
Vergessen schien Angst und Schrecken alsbald.
So hat es sich Nepomuk ausgedacht:
Dies Mittel, wußte er, ist probat!
Und so gelang's auch in der Tat:
Der alte Mut war neu erwacht,
Aufs neu der Kriegerzorn entfacht.

Die List war fein, der Spaß gelungen;
Doch Hedwig, Luther und Calvin
Und Genooeva,die merkten darin
Die böse Absicht. Da sind sie gesprungen
Quer über die Felder, die jammerreichen,
Besät mit Verwundeten, Sterbenden, Leichen.
Dem Allerschlimmsien zuvorzukommen,
Hat Calvin des Dessauers Maske genommen,
Indes verwandelte Luther sich,
Sodaß er dem General von Kalckstein3 glich.
Nicht ganz so weit
Wagt sich die heilige Weiblichkeit:
Bescheidentlich hocken die beiden Damen
In einem Eichenwipfel zusammen;
Dort kann nichts Gröbliches ihnen begegnen,
Dort oben können sie aus den Zweigen
Sich ungestört zu den Ihren neigen
Und sie von oben her segnen.

Die Streitkräfte sammeln sich hüben und drüben;
Freilich Sankt Nepomuk erschrickt,


1 Podarge heißt eins der Rosse des Menelaus in der Ilias, während den Namen Rabikan die Streitrosse mehrerer Helden in den Roland-Dichtungen des Bojardo und Ariosi tragen.

2 Kap. 6, Vers 2 und Kap. 19, Vers II.

3 Christoph Wilhelm von Kalckstein, preußischer General der Infanterie, der frühere Erzieher des Königs.