<318> gesandt werden soll. Ich werde alles mögliche thun, um Ew. Excellenz noch eine Abschrift von solchem Précis zu senden; sollte es aber wegen der kurzen Zeit heute nicht geschehen können, so wird solches morgen noch erfolgen. Ich werde gleichfalls Ew. Excellenz noch eine Copie von der von dem Herrn von Maltzahn gestern von Dresden aus erfolgeten Antwort zuzusenden die Ehre haben, welches aber wegen Kürze der Zeit ohnmöglich heute geschehen kann. Uebrigens soll auf expressen Befehl Sr. Königl. Majestät an Ew. Excellenz melden, wie Dieselbe ein Mémoire raisonné präpariren möchten über die jetzige Zeitumstände, und warum die Pforte Ursach habe, eine grosse Attention darauf zu haben und Mesures desfalls zu nehmen, damit, wenn des Königs Majestät in etlichen Tagen Ew. Excellenz jemanden adres siren sollte, welchem solches Mémoire raisonné mit zur Instructiondienen solle, derselbe sich daraus gleich informiren könne.1

Eichel.

Nach der Ausfertigung..


7951. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG IN LEIPZIG.

Hauptquartier Seyda, 31. August 1756.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich lieber Vetter. Die von Ew. Liebden Mir in Dero gestrigen Schreiben gemeldete glückliche Expedition auf Leipzig habe Ich daraus mit Vergnügen ersehen und gebe Deroselben wegen der in Beschlag genommenen Steuer- und andern Gelder à 57,000 Thaler2 in Antwort, wie Ew. Liebden solche nur mit einem kleinen Commando von 1 Officier und 30 Mann nach Torgau, auf Wagens geladen, schicken sollen, von wannen Ich solche mitnehmen werde. Ich sende auch Ew. Liebden die Parole hierbei, und zwar auf mehrere Tage, als Dieselbe solche gebrauchen werden. Was das dort gefundene Pulver, ingleichen die Carabiner- und Pistolensteine, ferner die 2 vierpfündige Falconets3 angehet, da können Ew. Liebden alles solches dem Commando auf Torgau mitgeben, um es da abliefern zu lassen; die gefundene Flinten aber seind nur wegzuschmeissen, weil sie dort nichts nütze seind. Das dort gefundene Landmagazin und darin befindliche Vorräthe seind der Stadt, als ihnen zubehörig, zu lassen. Die zwei arretirte Officier auf der Pleissenburg können losgegeben werden, wann sie sich gehörig reversiret haben, niemalen gegen uns weiter dienen zu wollen. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Grossen Generalstabs zu Berlin.



1 Vergl. Nr. 8043 S. 396.

2 Alles in Allem waren 57,144 Thaler 9 Gr. erbeutet worden.

3 In der Specification des Prinzen steht: „vier zweipfündige Canons auf Affüten und vier vierpfündige Canons auf Affüten mit niedrigen Rädern.“