8271. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Sedlitz, 30. October 1756.

Wegen der Einlage soll ich Ew. Excellenz melden, dass Dieselbe an den Benoît schreiben und denselben instruiren möchten, darüber bei dem Kronfeldherrn als eine ohnedem ohngewöhnliche und wider die Freiheit der République, laufende Sache zu gravaminiren und wenn sonst die Angabe wahr ist, auf prompte Remedur zu instantiiren.586-1

Eichel.

Breslau, 26. October 1756.

„Es hat sowohl der Landrath des mit Polen grenzenden kreuzburgischen Kreises als auch der Steuerrath des wartenbergischen Districts angezeiget, dass nicht nur in Polen die Ausfuhre des Getreides und anderer Consumtibilien nach Schlesien verboten, sondern auch zu desto gewisserer Verhütung derselben Ulanenpostirungen an der Grenze gemachet und ein ordentlich Cordon gezogen werden sollte, wie denn auch des Endes schon wirklich in dem Grenzstädtlein Kempen 20 Ulanen angekommen wären. Ich ziehe nun zwar hierüber annoch nähere Erkundigung von mehrere<587> Grenzorten ein; sollte sich aber diese Nachricht confirmiren und mithin der Zugang aus Polen zu Errichtung der Magazine wegfallen, so kann Ew. Königl. Majestät ich allerunterthänigst nicht bergen, dass ich dadurch in die gewisse Verlegenheit versetzet werde und kein Mittel übrig sehen würde, nach Ew. Majestät Intention so starke Magazine zu errichten, wann ich auch das Getreide und Fourage noch so theuer bezahlen wollte; wie sich denn auch deshalb keine Entrepreneurs finden wollen, sondern alle zurücktreten.“

Schlabrendorff.

Das Schreiben Eichel's nach der Ausfertigung. Die Beilage nach Abschrift der Cabinetskanzlei.



586-1 Demgemäss Ministerialerlass an Benoît, d. d. Berlin 2. November.