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1188. AN DEN ETATSMINISTER VON BORCKE IN BERLIN.

Borcke berichtet, Berlin 7. September: „La bombe a crevé à Pétersbonrg ... L'Impératrice ordonne à son ministre à Vienne, le sieur Lantschinski, de demander à la reine de Hongrie une satisfaction éclatante des trames indignes que le marquis de Botta a jouées pendant son séjour en Russie..... En attendant, ledit marquis de Botta a été à ma porte aujourd'hui sans me trouver.“

Potsdam, 8. September 1743.

Wenn Botta gegen ihn davon spricht, so kann er sich gegen denselben dahin äussern, dass es Mir leid thäte; inzwischen, wenn die Sache wahr und alles an dem wäre, so wäre sie hässlich und gegen alles droit des gens, Mir aber müsste es nicht anders als sehr ohnangenehm sein, dass er Mich darein meliret und auf eine indecente Art Mich dabei traduciret; aus welchem allem Ich nothwendig urtheilen müsste, dass er eine schlechte Intention wegen Meiner gehabt haben müsste.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.


1189. AN DEN ETATSMINISTER VON BORCKE IN BERLIN.

Mardefeld berichtet, Petersburg 24. August, dass Brummer, nachdem die Kaiserin sich gegen eine Verbindung des Bischofs von Lübeck, präsumtiven Thronfolgers von Schweden, mit einer englischen Prinzessin ausgesprochen hat, die Wahl auf eine dänische zu lenken beabsichtigt. Mardefeld fürchtet, dass dies dem Könige nicht genehm sein wird.

Wenn es allenfalls eine dänische Prinzessin wäre, würde Ich soviel nicht darnach fragen; nur keine französische, englische noch sächsische.

Mündliche Resolution (praes. 9. Sept.). Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.


1190. AN DEN ETATSMINISTER VON BORCKE IN BERLIN.

Von dem Cabinetssecretär.

Potsdam, 9. September 1743.

Nachdem der König durch den Grafen Otto Podewils1 erfahren, „wie die englische Faction in Holland unter der Hand aussprengete, dass Se. Königl. Majestät an der zu Petersburg entdeckten Conspiration mit Theil hätten,“ 2 so soll der Minister für die Verbreitung eines Zeitungs-



1 Der Gesandte war zur Zeit in Berlin. Vergl. oben S. 401.

2 Vergl. oben S. 406.