2210. AU MINISTRE D'ÉTAT BARON DE MARDEFELD A SAINT-PÉTERSBOURG.

Potsdam, 30 avril 1746.

Comme il me revient, de plus en plus, de différents endroits que j'aurais lieu d'être sur mes gardes à l'égard des mouvements que les Russes font actuellement, et qu'on continue à me mander que les troupes régulières et irrégulières que les Russes ont tenu assemblées auprès de Smolensko, continuent leur marche vers la Livonie, sans cependant toucher les territoires de la Lithuanie polonaise, et que d'ailleurs on m'a voulu indiquer comme un secret qu'il y avait un concert pris entre la cour de Vienne et la Russie que cette dernière agirait et que, selon le succès, la première et peut-être aussi la Saxe se déclareraient ou resteraient tranquilles, j'ai cru que je ne ferais peut-être pas mal, si je faisais demander, à la fin, une explication catégorique du ministère de Russie sur les raisons et le but des mouvements en question.

C'est pourquoi j'ai bien voulu vous adresser la dépêche incluse, ostensible et expédiée en forme de post-scriptum d'une de mes dépêches à vous.

Mon intention en est que, lorsque vous saurez que les troupes russiennes se renforcent de plus en plus, et qu'elles pourraient commencer à s'assembler, vous deviez alors parler au Grand-Chancelier, et après avoir débuté avec lui de la manière qui convient, lui lire, ou faire lire à lui-même, ce rescrit allemand d'un but à l'autre, sans cependant lui<75> ne donner copie, en vous excusant, s'il vous en demande, de manquer d'instruction là-dessus.

Lorsqu'il vous entendra lire ce rescrit-là, ou bien quand il le lira lui-même, vous observerez fort attentivement la contenance qu'il tiendra, jusqu'à ne pas laisser échapper le moindre changement de visage, et vous m'en ferez votre rapport lorsque vous me manderez par une relation bien exacte et détaillée la réponse qu'on vous aura donnée sur le contenu de ce rescrit-là.

En vous acquittant de cette commission, vous vous garderez de lui parler avec aigreur, mais vous vous expliquerez plutôt avec lui d'une façon honnête, quoique toujours avec dignité, et lorsque l'on se sera expliqué, vous me manderez alors la réponse que vous aurez eue, par une relation bien juste et circonstanciée, que vous m'enverrez par le courrier porteur de celle-ci.

Si vous voyez par la réponse que le Grand-Chancelier vous fera, et par d'autres indices sûrs, qu'il y ait de la réalité dans le dessein de m'entamer, et que la résolution est ferme et certaine de m'attaquer, c'est alors, et pas plus tôt, que vous devez faire usage des offres pécuniaires que je vous ai ordonné de faire par mes dépêches antérieures, afin d'acheter plutôt la paix de ce ministre malintentionné, que de me laisser embarquer dans une guerre aussi coûteuse que ruineuse à tous égards; mais si vous êtes obligé d'en venir là, vous prendriez en même temps vos mesures pour que nous ne soyons pas les dupes pour notre argent.

Enfin, vous vous souviendrez de tout ce que je vous ai dit dans mes dépêches précédentes, et redoublerez toute votre prudence, circonspection et savoir-faire, pour ne pas me faire faire des faux-pas dans une circonstance si critique; aussi mets-je toute ma confiance en vous, ne doutant pas que vous ne tâchiez à couronner par là les fidèles services que vous m'avez rendus jusqu'ici.

Federic.

P. S.

Ihr habet auch dem russischen Grosskanzler, Graf von Bestushew, allenfalls mit deutlicher Vorlesung dieser Unser Depesche, mündlich mit mehren zu eröffnen und zu declariren:

Welchergestalt Wir seit einer Zeit, von vier bis fünf Monaten her, fast von allen auswärtigen Orten die beständige Nachrichten von denen widrig gesinneten und übelen Dispositionen, worinnen sich der Russische Kaiserliche Hof wider Uns befinden soll, erhalten.

Wir hätten aber dergleichen übelen Insinuationen und vielleicht aus allerhand verborgenen und beiderseits Höfen Interesse höchst schädlichen Absichten mit Fleiss ausgesprengeten und insonderheit der Russischen Kaiserl. Majestät Gloire und allianzmässigen Freundschaft verkleinerlichen und nachtheiligen Zeitungen um so viel weniger einigen Glauben beimessen wollen, als Wir nicht allein Unsers Orts bis dato die Freundschaft<76> des Russisch Kaiserl. Hofes, mit welchem Wir in so genauer Allianz zu stehen die Ehre und das Vergnügen hätten, auf das sorgfältigste cultiviret, sondern auch zu Unserm besondern Vergnügen von Ihro Russischen Kaiserl. Majestät die so oft wiederholte, bündigste Versicherungen erhalten, dass Höchstdieselbe gleichfalls das bisher unterhaltene und noch nie unterbrochene enge Vernehmen mit Uns nach dem Exempel der glorwürdigsten Vorfahren auf dem Russisch Kaiserl. Throne, insonderheit Kaiser Petri des Grossen, zu Unser beider Reiche und Interesse grösstem Nutzen und Avantage fernerhin zu cultiviren aufrichtigst gesinnet wären.

Wir wüssten Uns auch wohl nicht zu erinnern, dass jemalen von Uns wider das Interesse des Russisch Kaiserl. Hofes der geringste Passus geschehen, wodurch die bisherige gute Harmonie in dem mindesten habe alteriret werden können.

Jedoch könnten Wir Uns nicht entbrechen, aus allianzmässiger Freundschaft und in hergebrachtem Vertrauen frei zu bekennen, welchergestalt Uns theils von Wien, theils von andern Höfen und Orten die seltsame und unvermuthete Nachricht zugekommen, dass man von Seiten des Russisch Kaiserl. Hofes sich mit dem wienerschen in ein offensives Bündniss einzulassen im Begriff wäre, nach welchem beide Uns zugleich mit Krieg zu überziehen dem Verlaut nach entschlossen sein sollten, und zwar, dass der Russisch Kaiserl. Hof auf der Seite Unsers Königreichs Preussen gegen Uns feindlich agiren, von dem wienerschen Hofe aber ein gleiches in Schlesien geschehen sollte, um Uns dergestalt von dieser, Uns und Unserm Königl. Churhause durch einen gedoppelten solennen Frieden cedirten Provinz zu depouilliren.

Nun würden Wir dergleichen, mit beider Höfe höchster Ehre, Gloire und allem Treu und Glauben streitende Zeitungen so wenig bei Uns Platz finden lassen, als darauf einige Reflexion machen, wenn nicht die ungewöhnliche, auf Unsern Grenzen eine Zeit lang her angefangene und mit dem grössten Eifer fortgesetzte grosse Kriegeszurüstungen, die Zusammenziehung eines considerablen Corps von der Russisch Kaiserlichen Armee, sowohl von regulären als irregulären und allerhand leichten Truppen, der Transport der Artillerie, Pontons und allen andern zu offensiven Operationen gehörigen Kriegeszurüstungen, und zwar in der Nachbarschaft Unsers Königreichs Preussen, den Argwohn und die Muthmassungen so vieler fremder Höfe, als wann solches alles auf Uns abgezielet sei, einigermassen zu bestärken schiene, auch bei Uns, wie natürlich, nicht wenig Nachdenken verursachen müsste.

Zwar wüssten Wir Uns wohl zu bescheiden, dass einer jeden Puissance allerdings freistehet, in ihrem Lande mit Zusammenziehung dessen Armeen und Truppen dergleichen Dispositiones zu veranlassen, wie es dieselbe gut findet.

Weilen aber obangeführte höchst bedenkliche Umstände und die von allen Orten her einlaufende Nachrichten hiebei concurriren, und fast ganz Europa auf dergleichen ungewöhnliche Armements die Augen<77> gerichtet und in den Gedanken stehet, dass selbige auf Uns zielen, so würden der Russischen Kaiserin Majestät Uns nicht verargen können, wann Wir Uns mit Deroselben nach dem Vertrauen, so unter so nahe alliirten Höfen auch nicht einmal den Schein einiger Misshelligkeit sub-- sistiren lassen soll, hierüber explicirten und Euch, wie hierdurch geschiehet, aufgetragen, von Unseretwegen um eine kategorische und deutliche Antwort zu bitten, wessen Wir Uns hierunter zu dem Russisch Kaiserlichen Hof zu versehen und von demselben zu gewärtigen hätten, auch ob mit allen diesen auf Unsern Grenzen vorgenommenen ungewöhnlichen grossen Kriegeszurüstungen das Absehen auf Uns gerichtet oder nicht, oder wohin sonst Ihro Russischen Kaiserl. Majestät Intention hierunter ginge.

Ihr könnet hierbei hinzufügen, dass Wir Uns wenigstens nichts zu reprochiren hätten, was zu Unterbrechung des bisherigen engen Freundschaftsbandes den mindesten gegründeten Anlass hätte geben können; allermassen vielmehr seit dem Antritt Unser königlichen Regierung eine Unser angenehmsten Bemühungen gewesen, das gute Vernehmen mit dem Russisch Kaiserlichen Hofe, insonderheit aber mit der itzo regierenden Russischen Kaiserin Majestät, auf die sorgfältigste Art zu cultiviren, als welches Wir auch fernerhin ununterbrochen zu continuiren fest entschlossen wären.

Sollte man aber, wie Wir es Uns doch nicht vorstellen wollen noch können, diesem allen entgegenhandeln und zu Ausführung solcher weit aussehender und gefährlicher Desseins und zu einer Ruptur mit Uns, ohne die allergeringste dazu gegebene Ursache, schreiten wollen, so würde man von Seiten des Russischen Kaiserlichen Hofes wohl zu bedenken haben, dass nicht allein der Höchste die Urheber ungerechter Kriege schwer zu strafen pfleget, sondern auch gewiss ganz Europa und Unsere Bundesgenossen solches nicht mit gleichgültigen Augen ansehen, es Uns auch weder an Mitteln noch Wegen fehlen würde, allen ungerechten Vergewaltigungen nachdrücklich zu widerstehen.

Wir wollten aber hierunter von der bekannten Treue und Glauben, auch allianzmässigen Freundschaft Ihro Russisch Kaiserl. Majestät das beste hoffen und inzwischen Unsers Orts gewiss an nichts erwinden lassen, was die bisherige gute Harmonie mehr und mehr befestigen und der Russischen Kaiserin Majestät die aufrichtigste Proben von Unser personnellen Hochachtung und Attachement geben könnte.

Weichergestalt sich nun der Russisch Kaiserliche Grosskanzler, Graf von Bestushew, auf eine positive Art hierüber gegen Euch erklären wird, solches habet Ihr mit schleuniger Zurücksendung des mit dieser Depesche an Euch abgefertigten Couriers pflichtmässig zu berichten. Seind Euch übrigens mit Gnaden gewogen.

Friderich.

Nach dem Concept. Das Postscript nach Abschrift der Cabinetskanzlei.

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