<251> abhalten und allenfalls vorrücken soll, damit, wenn des Prinzen Heinrichs Hoheit mit Dero Corps dahin kommen würde, Sie dagegen campiren könnten.

7. An den Generalmajor von Grabow ist auf sein Schreiben gleichfalls geantwortet worden, wie er absolut nicht leiden soll, dass die Russen sich zu nahe an Colberg lagern oder an der Persante Posto fassen, sondern dass er allenfalls deshalb vorrücken solle, damit, wenn des Prinzen Heinrichs Hoheit mit Dero Corps dahin käme, Dieselbe Ihre Lägers dorten nehmen könnten. Beiden vorgedachten Generals ist zugleich befohlen worden, dass sie fleissig an des Prinzen Heinrichs Hoheit alles, was dorten passiret, umständlich und fleissig berichten sollten, als an Dero Ordres sie verwiesen würden.

8. Dem Obrist Möller ist die Ordre geschickt, dass er sogleich nach Oschatz gehen und von da 4 von den leichten zwölfpfündigen Canons nach Meissen an den Major Petri schicken und davor 4 von den schweren zwölfpfündigen Canons nach Oschatz nehmen solle; wenn das geschehen, so solle er mit dem ganzen Train, so dazu gehöret, mit die Vorrathspatronenwagen, die zu 6 Bataillons Infanterie und 1 Freibataillon und zu 10 Escadrons Kürassiers und Dragoner gehöreten, nach Torgau gehen, und müsse er daselbst bei dem Regiment von Lindstedt bleiben, auch, wo solches Regiment h in marschiren würde, mitgehen.

9. An den Geheimen Rath Zinnow zu Wittenberg ist die Ordre ergangen, dass derselbe sogleich vor 6 Bataillons Infanterie und noch 1 Freibataillon, auch vor 10 Escadrons Kürassiers und Dragoner die erforderlichen völligen Verpflegungsgelder, wenn die Armee schon ihre Verpflegung bis ultimo Maji erhalten, vom 1. Junii bis ultimo Octobris einpacken und aufladen und zur Feldkriegeskasse des Prinzen Heinrichs Hoheit mitgeben lassen solle.

10. Dem bisherigen Rendanten der Feldkriegeskasse in Sachsen Sievert ist die Ordre geschicket worden, dass er sogleich die Verpflegungsgelder vor 6 Bataillons Infanterie, 1 Freibataillon und 5 Escadrons Kürassiers nebst 5 Escadrons Dragoner bis ultimo Maji, wenn die Gelder noch nicht wirklich an die Regimenter ausgezahlet worden, einpacken und sogleich damit nach Torgau gehen und daselbst des Prinzen Heinrichs Hoheit Ordres erwarten soll. Diesem Sievert ist zugleich aufgegeben worden, dass er als Rendant bei der Feldkriegeskasse des Prinzen Heinrichs Corps d'armée stehen und die Cassa als Rendant administriren und besorgen solle.

11. Dem Obrist von Arnstedt ist aufgegeben worden, dass er sogleich einen ordentlichen neuen Feldetat von dem Corps des Prinzen Heinrich Hoheit und von dem schlesischen Corps anfertigen solle; dabei ihm bekannt gemachet worden, dass die Generallieuteuants von Forcade, Kanitz, Goltz, Platen mit zu des Prinzen Heinrich Corps kommen, desgleichen zu dem Prinz Heinrichschen und schlesischen Corps die Generalmajors Grabow, Schenckendorff, Queiss, Ziethen, Ramin, Grant, Thieie, Wangenheim, Gablentz und Leckow und die Obristen Rosen und Thadden, so als Generalmajors Dienste thun, ferner die Generalmajors Normann, Meinecke, Schmettau, Malachowski, Spaen, Werner und Hornn kommen sollten. Der General von Fouqué behielte den Generalmajor von Schenckendorff, weil solcher im Gebirge bekannt, desgleichen 3 Generalmajors oder auch 3 Obristen, die Generalmajorsdienste thäten, so einerlei wäre.

En gros würde das Corps von des Prinz Heinrich Hoheit aus 40 Bataillons und 70 Escadrons bestehen, der General Fouqué in Schlesien aber behalten 21 Bataillons und 13 Escadrons.

Das Stutterheimsche Corps in Vorpommern bliebe ausserdem à part.1



1 Dem Lieutenant von Götzen wird, Freiberg 9. April, der Befehl ertheilt zu untersuchen, „in wie viel Zeit und Stunden Ihr die Schiffbrücke als auch eine Pontonbrücke könnet schlagen lassen über die Elbe“ , und darüber an den König zu berichten. — Auf seinen diesbezüglichen Bericht vom 9. erhält er, Freiberg 10. April, zur Antwort, „dass es viel zu langsam sei, zu einer Pontonbrücke acht Stunden zu brauchen“ ; die Anstalten müssten so getroffen werden, dass die Brücke in vier Stunden fertig sei. „Ausserdem werdet Ihr ja attent sein, was jenseit der Elbe bei dem Feinde vorgehet, und werdet Ihr Mir von dem, was jenseit geschieht und nur zu erfahren möglich ist, Rapport abstatten.“